Vincent Maillard: „Lebowskis Knochen“

Vom Gärtner und seinem Hund, der einen Knochen ausgräbt und dabei nicht nur einen gruseligen Fund macht, sondern in den Gesellschaftsschichten wühlt und diese spitzfindig umgräbt. Somit ist dieser Roman kein gewöhnlicher Kriminalroman, sondern ein spannendes, zynisches und humorvolles Werk.

Jim Carlos, eigentlich Ingenieur, arbeitet als Gärtner. Er wird als Landschaftsgärtner gebucht und stets von seinem Hund, Lebowski, begleitet. Den Hund hat Jim aus dem Tierheim befreit und eigentlich Dumby genannt. Doch die Wesensart des Hundes lässt eine Assoziation zu dem Film „The Big Lebowski“ zu und der Name änderte sich sofort. Es sind anfänglich die Notizen von Jim, die wir lesen. Denn sein Notizbuch wird später gefunden und liegt einer Richterin vor.

Jims neuer Auftrag führt ihn zu einem luxuriösen Anwesen, das den Loubets gehört. Der Hausherr ist bekannt aus dem Fernsehen und sie, als Professorin, stammt vom Adel ab. Sie möchten dem Trend folgeleisten und einen ökologischen Selbstversorgergarten in ihrer Anlage integrieren. Doch muß Jim vorerst aufklären, dass die geplante Ecke zu schattig ist und sie erst, wenn sie doch die ganze Anlage nutzen würden, sich gänzlich davon versorgen könnten. So bleibt es bei wenig Salat und Gemüse. Die Loubets laden Jim zum Snack und Gespräch ein, verlangen aber, dass Lebowski stets angebunden wird. Gerade dieser macht eine Entdeckung. Er gräbt einen Knochen aus, der später als menschlich identifiziert wird. Die Loubets haben zwei Töchter, wobei die Ältere nie anwesend ist. Auch spricht die Familie über diese nicht. Ist hier etwas Grausames geschehen? Jim beginnt sich Fragen zu stellen, denn auch der frühere Gärtner ist doch verschwunden …

Dies alles liegt in einem blauen Notizheft als Beweis vor, denn auch Jim ist verschwunden. Bei den Durchsuchungen wird ein weiteres Heft mit Notizen gefunden, die ohne Punkt enden. Die Ermittlungen und der Prozess bekommen dann aber eine überraschende Wende.

Das Graben wird hier wörtlich genommen. Denn mit einem feinen, humorvollen Ton werden viele Schichten der Gesellschaft freigelegt. Dabei ist das Buch ein spannender Kriminalroman mit einer außergewöhnlichen Handlung. Der Roman wurde von Cornelia Wend aus dem Französischen übersetzt.

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