J. M. Coetzee: „Der Pole“

Coetzees neues Werk spielt mit der Harmonielehre der Liebe. Im Mittelpunkt stehen zwei Menschen, denen es schwer fällt, die Gefühle zu benennen und somit, wie zwei Pole, sich anziehen und wiederum abstoßen. Der Titel deutet eine Doppeldeutigkeit an. Der Hauptcharakter ist ein gefragter Pianist aus Polen, dessen Namen für viele schwer auszusprechen ist und somit lediglich der Pole genannt wird. Pole steht aber auch für die Elektrizität und den Magnetismus. Somit spielt dieser Roman mit der Musiktheorie, der Erfassung der Akkordgestaltung und der Interpretation des Klangraumes und der menschlichen Harmonie im Verständnis der Liebe. Diese Suche nach dem Verständnis und der Sprache der Liebe wird gestützt durch Verweise auf  Chopin und Dante. Ein Roman mit großen Themen, der dennoch nicht überlagert ist und durch die Sprache und die knappen Szenen ein kurzweiliger Lesegenuß ist.

In Barcelona organisiert ein engagierter Kreis regelmäßig Konzerte. Witold, der Pole, ist ein siebzigjähriger Konzertpianist und ein bekannter Chopin-Interpret. Seine Interpretation ist umstritten. Sein Chopin ist nicht romantisch, sondern fast schon mathematisch, asketisch und trägt eher die Klangfarbe von Bach. Kurz bevor der Maestro in Barcelona eintrifft wird die Freundin von Beatriz krank. Die Freundin war es, die den Musikvirtuosen vorgeschlagen hatte und beide wollten sich um den Künstler während dessen Aufenthaltes kümmern. Beatriz ist mit einem Bankier verheiratet und beide trennen ihre Aufgabengebiete. Auch fehlt es in der Ehe an der damaligen Leidenschaft. Beatriz ist nun nach dem Konzert alleine die Gastgeberin und ist wenig von der Situation und dem Maestro begeistert. Sie mag sein musikalisches Verständnis nicht und seine Erscheinung wirkt auf sie gekünstelt und distanziert. Sie lässt die Musik dennoch auf sich wirken, denn Witold behauptet, er könne seine Leidenschaft eher durch die Musik wirken lassen als durch die Sprache. Der Abend gestaltet sich polarisierend. Denn Witold genießt die Gespräche mit Beatriz, die froh ist, die versteifte Pflichtveranstaltung hinter sich zu bringen.

Dass der Abend auf den Pianisten einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat und er weiterhin an Beatriz denken muss, zeigt eine E-Mail, die sie plötzlich erreicht. Er sei wegen ihr erneut in Spanien und möchte sie einladen. Auch würde er sich freuen, wenn sie ihn auf seiner Tournee begleiten würde. Sie lehnt ab, besucht ihn dennoch in der Musikschule, wo er kurz gastiert. Sie fühlt sich geschmeichelt und ist dennoch von seinen Avancen abgestoßen. Ein Urlaub, den sie mit ihren Mann macht, ermöglicht dann doch ein erneutes Treffen. Denn ihr Mann bleibt nur eine Woche in dem Ferienhaus und sie etwas länger. Der Maestro besucht sie dort. Seine altmodische und aus der Zeit gefallene Art ist es, die neben seinen Komplimenten die Gefühls- und Gedankenwelt von Beatriz durcheinander gebracht hat. Sie erinnere Witold an die Beatrice von Dante Alighieri und sie schenke ihm Frieden. Die Anspielung an Dante bezieht sich auf die wahre, aber auch unerreichbare Liebe. So ist es auch in der Beziehung zwischen Witold und Beatriz. Die Leidenschaft ist für beide schwer zu finden und wird die Liebe, gleich der Sprache, scheitern? Die wahre Hymne zeigt sich erst als Beatriz die Geschehnisse reflektiert und eine große Distanz entstanden ist.

Ein großes Werk voller Hingabe zur Sprache, die sich erfüllt, verstummt oder missverstanden wird. Die jeweilige Interpretation und die Betonung der Wortklänge sind wie Musik, die einen individuellen Raum erschafft. Ein eleganter Liebesroman, der die Disharmonien und die Harmonien des Zwischenmenschlichen erklingen lässt. Der Roman wurde aus dem Englischen von Reinhild Böhnke übersetzt.

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Marlen Schachinger: „Erkenntnis kommt in blauer Stunde“

Das Werk ist eine märchenhafte Parabel über Verlust und die Bedeutung von Kunst und der Interaktion. Diese Erzählung knüpft fort, was Michael Ende bereits geschrieben hatte. Phántasien ist in Gefahr und wir verwandeln uns in die grauen Herren aus dem Ende-Kosmos.

Lore ist ein Fabelwesen. Sie ist erst 393 Jahre jung und ist, was sie ist, Lore Güldenstern. Sie lebt im Stamm einer alten Korkenzieherhasel und die ganze Welt ist für sie ein Abenteuer. Sie empfindet die Welt durch die Hände und deren 770 Fühlknospen und sie genießt die Töne und Farben der Umwelt. Sie sammelt Klanglaute und Wörter. Begriffe, die erst das Gesehene und Erlebte kunstvoll erfassen und wiedergeben. Jeden Tag huscht Lore mit dem Wind durch die Welt, um nach Worten zu suchen. Doch in letzter Zeit werden es immer weniger Töne, die sie erhaschen kann. Die Menschen sprechen weniger, kommunizieren und interagieren kaum. Sie leben reduziert und zurückgezogen und erleben die Welt durch ihre Glasgaukler. So nennt Lore die Geräte, die den Menschen eine Verbindung mit der ganzen Welt versprechen, aber sie vereinsamen lassen. Auch haben die Menschen neuerdings Angst vor Kontakt und gesellige Treffen sind rar geworden. Dadurch verschwinden Buchstaben, Wörter und auch die Farben der Welt. Ein aschgrauer Staub liegt auf den Böden. Die Menschen schlafen mit offenen Augen. Waldohr, Lores Freundin, lebt in der Nacht und da Lore die Helligkeit und den Tag liebt, sehen die beiden sich in den Zwischenzeiten und in jener blauen Stunde kommt ihnen die Erkenntnis. Die Welt muss poetisiert werden und braucht Kunst. Die Kraft zum Leben wird gestärkt durch Musik, Literatur und das gemeinsame Erleben.

Ein kleines Werk zum Innehalten. Ein Aufruf für die Kunst und die Kraft des Miteinanders. Was bedeutet uns Kunst und welche Momente sind es, die uns Glück schenken?

Marlen Schachinger schreibt phantasievoll und mit einer märchenhaften Stimmung. Das Märchenhafte wird durch die Handlung real und verliert sich wieder im Raum der Fabeln durch die Wortkreationen und Klangspielereien. Wir lauschen Lore, werden, wie sie, zum Geschichtensammler. Diese Parabel berührt uns still und erinnert an die Warnungen, die bereits von Michael Ende ausgesprochen wurden. Ein kleiner Ritt auf einem neuen Glücksdrachen auf der Suche nach den Farbklängen der Welt. Der Text wird durch Illustrationen ergänzt, die ebenfalls mit Farben und Wortbildern spielen. 

Es geht darum, sich wieder berühren zu lassen durch Worte, Klänge, Bilder oder durch Menschlichkeit. Wahrhaftiges und Tiefgründiges zu finden und sich die Zeit zu nehmen, sich ganz darauf einzulassen.

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Anna Sanner: „Wie man in Japan Ninja wird“

Ein Erfahrungsbericht eines ungewöhnlichen Weges. Da dies kein Roman ist, sondern eine wahre Geschichte, die die Autorin erlebt hat, erfährt man auf kluge und unterhaltsame Weise ganz viel über Japan. Der Titel verrät, welchen Weg Anna Sanner zufällig eingeschlagen hatte und nun, Jahre später, davon in ihrem Buch erzählt. Die Autorin liebt Japan und war als Englischlehrerin in einer Sprachschule in Osaka tätig. Die dortige Arbeit erfüllte sie nicht und in Iga las sie eine Anzeige, die ihr Leben verändern würde. Die Stadt Iga in der Präfektur Mie gilt als Heimatstadt der sagenumwobenen Schattenkrieger Japans.

Anna Sanner ist sprachbegeistert und neugierig auf die Welt und die verschiedenen Kulturen. Sie wuchs in Hannover auf und entdeckte das Zen und später die Kampfkunst. Sie besitzt den schwarzen Gürtel in Karate und seit ihrer Kindheit fühlt sie sich zu Japan hingezogen. In Iga verbinden sich zwei Wege, die ihren Weg beschreiben. Neben den Ninjas war die Stadt der Geburtsort von Matsuo Basho, dem Poeten, der durch die japanische Haiku-Dichtung weltweit bekannt geworden ist. Somit betritt Anna Sanner in Iga einen Doppelweg der Schreib- und Kampfkunst, dem sie bis heute folgt.

Mit Freunden besucht sie an einem freien Tag die Ninja-Stadt und im Museum über die Schattenkrieger schaut sie sich eine Show an. Ninjas sind besonders ausgebildete Kämpfer, die eine andere Ausbildung als die Samurais erfahren. In dem Ninja-Dorf leben ausgebildete Ninjas, die aber lediglich als Show-Kämpfer tätig sind und für Filmproduktionen (z.B. „Der letzte Samurai“) angefragt werden. Das heutige Bild der Ninjas ist diesem Showgeschäft entsprungen. Früher waren sie nicht als solche zu erkennen. Sie agierten unerkannt und meist als einfache Bauern getarnt. Bei dem Museumsbesuch sieht Anna einen Aushang: „Ninja gesucht“. Für sie ein Wink des Schicksals und sie bewirbt sich für die Ausbildung. Da sie viele Sprachen spricht und in Karate ausgebildet ist, nimmt sie der Meister an. Als Frau und dann auch noch als Gaijin (nicht Japaner) betritt sie eine Welt voller Verhaltenskodexe, Regeln und erkennt, dass, je tiefer sie eintaucht, das Ziel immer nebeliger wird und der Weg dorthin sehr verschlungen verläuft. Anna Sanner geht den Weg einer Kunoichi, so heißen weibliche Ninjas. Begleitet wird sie von ihrem Meister, seinen Söhnen und den anderen Bewohnern des Ninja-Dorfes. Sie beginnt die Ausbildung mit Putzen, besonders Fegen, dem Kartenverkauf und Publikumsbegrüßung. Nebenbei beobachtet sie die Schattenkämpfer und übt deren Abläufe, Bewegungen und zweifelt an ihren Fähigkeiten. Mal wird sie vom Meister gelobt, oft aber auch getadelt. Sie muss lernen, für sich einzustehen, die Lehreinheiten einzufordern und nicht zu sehr an sich zu zweifeln. Doch ist es ihr Weg? Kann Sie eine Kunoichi werden? Erreicht sie das Ziel ihrer Träume?

Mit ihr tauchen wir ein in das Herz des Landes, der Menschen und den althergebrachten Traditionen. Ein spannender und lehrreicher Bericht einer ungewöhnlichen Reise. Die verschlungenen Pfade der kulturellen Ausbildung und die Herzenssehnsucht können durch den ehrlichen und humorvollen Text gut nachempfunden werden. Als Leser taucht man durch das gut zu lesende Buch ein in die althergebrachte und die moderne Seele Japans. Das Abenteuer wird ergänzt durch genaue Beobachtungen und einer Fülle an Wissen über Kultur, Philosophie und durch ganz viel Menschlichkeit. Eine lohnenswerte Lesereise.

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Danilo Pockrandt: „Daliegen wie eine Falltür“

Der Moment des Aufwachens. Alles ist noch im Zwischenraum, das Kommende und das Verlassene. Das Land der Träume und die sich androhende Realität begrenzen sich freundschaftlich. Es ist der Dämmerzustand, der dem Raum immer mehr Tiefe verleiht und mit dem Sonnenlicht das Dunkel und das Grau den Farben immer mehr Platz einräumen muss. Das Liegenbleiben und das ungläubige Blinzeln lassen spaltbreit die Umgebung, das Wahre und das Reale mit Stakkato-Blicken zu. Dennoch ist im Liegenden eine Falltür, durch die wir zurückfallen in die Phantasie oder in den noch nicht gefestigten Raum der Welt.

Danilo Pockrandt hat eine Kurzprosa im WhatsApp-Stil gewählt. Tatsächlich hat es auch mit solchen Nachrichten an eine Freundin angefangen und sich durch Screenshots in den sozialen Netzwerken verselbständigt. Dieses Archiv an Fundstücken bildet die Vorlage für das Buch. Die Mini-Texte gehen auf Sätze, auf gerade Erlebtes oder auf allgemeine Beobachtungen ein.

Im Zwielicht des morgendlichen Aufwachens beginnen die Betrachtungen und spannen einen Bogen zu einer Detailaufnahme der Welt. Mit ganz viel Witz und anekdotenhaftem Schalk werden dabei Filmsequenzen, das eigene Sprechen, Fragmente aus Geträumtem, Tiere oder das eigene Knie betrachtet. Die Literatur braucht, ahnt zumindest Danilo Pockrandt, der Wirklichkeit nichts hinzufügen. Es ist die menschliche Wahrnehmung, die im persönlichen Mittelpunkt steht. Auch die Gestaltung des Buches wirkt bereits Falltürengleich. Was sieht man? Was fängt den Blick ein?

Es ist ein kurzweiliger Text, der chronologisch gelesen einen ganzen Prozess umspannt und dann einlädt zu einem erneuten Blättern. Dabei kann gelacht, geschmunzelt oder einfach empfunden werden. Für Menschen, die Bücher mögen, aber meinen, keine Zeit zum Lesen zu finden. Dieses Buch ist dann ein wahrer Begleiter. Es ist kein Roman, es ist keine Lyrik, es ist etwas dazwischen und dämmert im Zwielicht und wartet, dass noch mehr Leser durch die gestellte Falltür stürzen und ganz viel Spaß und Freude am Lesen finden werden.

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Aya Cissoko: „Kein Kind von Nichts und Niemand“

Ein Schreibprozess wie ein Apnoe-Training. Beim Schreiben hat Aya Cissoko geübt so wenig an Luft zu verbrauchen wie möglich, ohne dass ihr Körper leidet. Dadurch wollte sie sich ins Bewusstsein führen, warum wir zuweilen schweigen, plötzlich wütend werden und wie wir unser Leiden zu oft in Einsamkeit ertragen. Denn wenn uns die Worte fehlen, wir um diese ringen und letztendlich doch das Risiko eingehen, etwas zu sagen, zu etwas Gesagtem gegenhalten, kann dies zu neuer Wut, zu neuem Leid oder zu neuer beherrschter oder unbeherrschter Stille führen. Aya Cissoko nimmt sich die Kraft und schreibt. Zusammen mit ihren früheren Büchern „Danbé“ und „Ma“ ergibt das neue Werk ein Triptychon. Sie schreibt ihre Familiengeschichte weiter und aus einem Brief an die Tochter wurde dieses Buch. Erneut verneigt sie sich, da sie selbst Mutter geworden ist, vor ihrer Mutter, die für sie eine Heldin ist. Der Titel ist ein Satz ihrer Mutter. Kein Kind von Nichts und Niemand. Man ist jemand und ist stets Teil einer ganzen Geschichte. Diese Geschichte erzählt Aya Cissoko in ihren drei Büchern, die jedes für sich gelesen werden können.  

Aya Cissoko versucht, die Wurzeln ihrer eigenen Geschichte und den in der Gesellschaft verwurzelten Rassismus zu fassen. Ein Text, der sich an die Tochter wendet, aber durch die Intensität uns alle angeht. Wieweit trägt jede Generation die Geschichte weiter und kann sich von der vorherigen Generation abgrenzen? Haben wir den Kolonialismus und den Holocaust überwunden? Aya Cissoko wurde 1978 als Kind malischer Eltern in Paris geboren. Sie schreibt über die Vorurteile und Urteile, denen schwarze Menschen täglich ausgesetzt sind. Die Hautfarbe, der Körper und die Existenz als schwarze Frau sind politisch. Somit wird das Leben ein beständiger Überlebenskampf. Gleich einem Boxkampf, in dem man angreift, sich schützt und den Gegner tänzelnd aus der Reserve lockt. Sie will lernen, den Hass zu kanalisieren. Dies gelingt Aya Cissoko durch das Boxen. Diese Art, den Schmerz auszudrücken, macht sie erfolgreich und zwei Mal holt sie sich den Weltmeistertitel im Kickboxen. Durch einen Halswirbelbruch gezwungen, sucht sie neue Kanäle und findet zur Literatur. Ihre Geschichte ist es, die fesselt. Ihr erstes Buch „Danbé“ wurde auch bereits mit dem Titel „Wohin ich gehe“ verfilmt.

Mit acht Jahren wird ihre Familie Opfer eines Brandanschlages, in dem ihr Vater und die Schwester verbrennen. Schlagartig verändert sich alles. Der Rassismus prägt die Welt und Aya rebelliert gegen alles. Gegen Traditionen, Ungerechtigkeit und die Politik. Sie wird als schwarze Frau als solche angesprochen und schreibt über diese tief empfundene Schande, die diskriminierte Menschen empfinden. Sie analysiert dabei die Gesellschaft, die Assimilationspolitik und die Hierarchien in der sozialen Umgebung und in den Gedanken der Menschen. Ein Buch über Analysen, Empfindungen und die familiäre Spurensuche. Beginnend bei ihren Vorfahren, dem Stamm der Bambara in Mali, die gegen die Kolonialisierung gekämpft haben und der aktuellen französischen Gesellschaft. Der Vater ihres Kindes stammt aus einer Familie aschkenasischer Juden und somit berührt auch der Holocaust diese Geschichte. 

Ein bewegendes Buch, das einen aufwühlt und von einer wichtigen Stimme der Gegenwartsliteratur verfasst wurde. Ein Werk über Ausgrenzung und Diskriminierung. Ein Aufruf, den persönlichen Mut zu finden, nicht mehr zu schweigen. Aus dem Französischen übersetzt wurde das Buch von Beate Thill.

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Richard Russo: „Mohawk“

Dieser Roman ist ein großer Wegbereiter für das Gesamtwerk von Richard Russo. Es ist der Debütroman, der jetzt zum ersten Mal in der deutschen Übersetzung erscheint. Übersetzt von Monika Köpfer. Der erste Roman zeigt bereits den literarischen und tiefgründigen Blick des Pulitzer-Preisträgers. Richard Russo blickt stets auf das kleine Leben, um ein großes Gesamtbild zu entwerfen. Seine Betrachtungen verweilen oft in amerikanischen Kleinstädten, um daraus eine Gesellschaftsanalyse zu kreieren. Dabei schwanken die Betrachtungen, Charakterisierungen und Dialoge zwischen Drama und Komik. Russos Romane und Erzählungen sind geprägt durch Melancholie, Witz, Tiefgang und Empathie. Auch sein Erstlingswerk „Mohawk“ ist bereits durch das großartig gezeichnete Personal ein bedeutender amerikanischer Roman und, wie John Irving sagt, „zu gut für einen ersten Roman“.

Die Handlung spielt in Mohawk, Upstate New York, Ende der Sechzigerjahre. Die Stadt liegt im Hinterland und alles, was diese Ortschaft einst lebens- und liebenswert machte, verfällt. Die Menschen, die hier noch verweilen, haben sich arrangiert mit den gegenwärtigen einfachen Lebensbedingungen. Mohawk verdankte seinen damaligen Aufstieg der Lederindustrie. Doch die Landschaft und die Bewohner zahlen ihren Preis für den damaligen Aufschwung. Das Wasser scheint toxisch zu sein und auch in den Gemütern keimt stets etwas Misstrauisches. Die Lederproduktion hat sich immer weiter reduziert und nun herrscht mehr Armut als erhoffter Wohlstand. Auch ist hier die Krebsrate um einiges höher als im Rest von Amerika. Wer hier lebt, hat gelernt, dass man sich große Zukunftsträume nicht leisten kann.  

Anne Grouse ist mit ihrem Sohn zurückgekehrt. Sie hatte Pläne, doch ist sie nun wieder ein Teil der Gemeinde Mohawk. Ihre Eltern leben dort und mit ihrer Mutter hat sie stets andere Meinungen über die Pflege ihres kranken Vaters. Ihre Ehe mit Dallas Younger liegt in Scherben und sie muß sich um ihren Sohn, Randall, kümmern. Randall ist eigentlich ein guter Schüler, doch will er nicht in der Kleinstadtschule auffallen und schreibt bewusst Fehler in seine Tests, damit er nicht zu strebsam wirkt. Doch fällt er dennoch auf und bekommt in der Schule Probleme. Bereits als junge Frau hatte Anne Dallas nicht so sehr geliebt wie Dan Wood, den späteren Ehemann ihrer Cousine. Dallas spürt die fehlende Liebe und verliert sich in der technischen Zuneigung zu seinem Auto und dem Glücksspiel. In Dans Leben gab es einen großen Schicksalsschlag, der ihm gesundheitlich weiterhin zu schaffen macht. Auch die Krankheit von Mather Grouse, Annes Vater, hat ihren Ursprung und zeigt sich stets atemlos, wenn Rory Gaffney, ebenso ein damaliger Lederarbeiter, die Szenerie betritt. Eine unterschwellige Fehde zwischen den Familien Grouse und den Gaffneys scheint sich erneut zuzuspitzen. Doch Randall befreundet sich mit dem geistig zurückgebliebenen Jungen von Rory, den alle nur Wild Bill nennen. Alle leben nicht das Leben, das sie sich erträumten. Dallas sorgt sich nach dem Tod seines Bruders um dessen Frau und fühlt sich bei ihr mehr als heimisch. Anne hat ihre große Liebe bisher nicht aufgeben können und auch Wild Bill ist heimlich verliebt.

Eine Kleinstadt, in der sich wahrlich alle um sich selbst drehen, um einigermaßen im Leben Fuß fassen zu können. Im Mittelpunkt ist der Mohawk Grill, in dem sich alle zum Trinken oder Glücksspiel treffen. Der Glaube an ein besseres Leben webt durch die Gemüter und gibt doch nur Nahrung für Zweifel und Niedergeschlagenheit in der verfallenden Kulisse der Kleinstadt. Doch gibt es auch stets lebensspendende Hoffnung und ganz viel Humor. Ab der ersten Szene ist man mit den Charakteren an Mohawk gefesselt. Man horcht genau hin und beginnt stets zu schmunzeln und zu grübeln. Was Russo perfektioniert hat, und dies bereits im Debütroman, ist der melancholische Witz – hier schließt sich erneut der Kreis zu John Irving.

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Martin Lätzel: „Bruno Topff“

Martin Lätzel, u.a. Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek, hat ein Buch geschrieben, das sich mit einem Schneider beschäftigt, der Revolution machte und zur Legende wurde. Bruno Topff wurde in Potsdam geboren. Sein Vater, Arved Topff, war als Baumeister mehr oder weniger erfolgreich und erhoffte sich für seinen Sohn eine gesicherte Zukunft und meldete ihn zur Schneiderlehre an. Denn Kleidung benötigen die Menschen in guten Momenten, Ausbesserungsarbeiten in schlechten Zeiten. Bruno Topff wurde Oberschneidergast, wie man damals einen Matrosen bezeichnete, der für die Schneiderwerkstatt innerhalb der Marine zuständig war. Sein Einsatzgebiet war die Insel Alsen. Alsen ist eine Insel im Süden Dänemarks, die zum Herzogtum Schleswig gehörte und später zu Preußen. Bis heute ist sie Teil des Dänischen Königreiches und heißt eigentlich Als.

1918 in Kiel meutern die Matrosen und ihr Protest erreicht die abgelegene Marinekaserne Sonderburg. Bruno Topff ist schwer lungenkrank und liegt in einem Lazarett, als ihn die Nachricht des Aufstandes erreicht. Der Legende nach sprang er aus dem Fenster und setzte sich für eine friedliche Revolution ein. Vieles ist überliefert und einiges bleibt eine Sage. Dem gesellschaftlichen Gedächtnis entnommen soll Bruno Topff die „Republik Alsen“ ausgerufen und sich selbst als deren Präsident tituliert haben.

Martin Lätzel vermischt nun historische Fakten und die Legenden. Er vermengt diese literarisch zu einem Spiel aus Sachbuch und Roman. Mit viel Wissen, Hingabe und Humor erzählt er die Geschichte eines Schneiders der eine friedliche Revolution machte.

Siehe auch Leseschatz-TV

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Emmanuelle Fournier-Lorentz: „Villa Royale“

Eine Familie, die ständig unterwegs ist und, wie sich später zeigt, sogar auf der Flucht lebt. Wir lernen sie auch gleich auf der Straße kennen. Immer in der kalten Jahreszeit ziehen sie um. Die Mutter und Charles sitzen im Auto vorn und Victor und die Erzählerin, Palma, hinten. Victor spielt während der Fahrt Schach gegen sich selbst. Charles redet während der langen Fahrten beständig von seinen Erinnerungen an den Vater. Wirkliche Zeit für die Trauer mag nicht aufkommen, denn ständig sind sie unterwegs. Palma ist gerade elf Jahre alt als ihr Vater unerwartet stirbt. Seit dem Verlust führt sie mit ihrer Mutter und den beiden Brüdern ein unbeständiges Leben. Nie wissen sie, wohin es sie auf Geheiß der Mutter hin verschlägt.

Palma erzählt rückblickend von ihrem Leben und der Suche nach ihrem Platz in der Welt. Man hört ihr von der ersten Zeile gerne zu und verfolgt gespannt, was es mit ihrer beständigen Umtriebigkeit auf sich hat. Eine Geschichte, die auch noch einige Überraschungen bereit hält und an Spannung zunimmt. 

Das Ziel ihres ersten Umzuges erfahren sie zwei oder drei Monate nach dem Tod ihres Vaters. Ganz wie nebenbei berichtet die Mutter eines Abends, dass sie nach La Réunion, auf eine kleine Insel neben Madagaskar gehen. Eine Bekannte, die bereits dort lebt, hat sich auf der Insel um einen Job und ein Häuschen gekümmert. Das anfängliche Entsetzen der Kinder weicht der exotischen Kulisse. Vorerst leben die Kinder in ihrer Freiheit und können versuchen, die Trauer zu verarbeiten. Der Job reicht aber nicht wirklich aus und Palma muss auch wieder zur Schule. Gerade als sie sich damit abgefunden und Schulmaterial organisiert hat, geht es aber zurück nach Frankreich.

Immer nur für kurze Zeit bleiben sie an einem Ort. Das ganze Leben verpackt in Koffern und im Auto. Mit ihnen reist stets die Trauer und die Melancholie. Doch hat die Flucht einen Ursprung. Der verstorbene Vater hatte zwielichtige Geschäfte und enorme Schulden gemacht. Ein Gläubiger aus dem Milieu will sein Geld und setzt die Familie unter Druck. Die Geschwister schmieden einen Plan, wie sie aus der Bredouille herauskommen und deuten das Gerechtigkeitsempfinden nach eigenem Ermessen. Der kluge Victor und sein Bruder, Charles, der sich zum Glückspiel hingezogen fühlt, bilden mit ihrer Schwester eine Gemeinschaft, die durch das Abenteuer, die Trauer und den ständigen Roadtrip unzertrennlich wird. Doch kommt der Moment der Veränderung, der Trennung und Palma muss ihren Platz finden.

Ein Roman wie ein guter Roadmovie, der immer mehr an Tempo zunimmt und der Melancholie eine junge und trotzige Stimme entgegenhält. Die Erzählerin und ihre Geschwister sind nahbar und so empathisch gezeichnet, dass man gebannt ihren Werdegang verfolgt. Voller Hingabe zu den Figuren und der Geschichte wird der Roman sehr lebendig erzählt. Der Trauer steht auch ein subtiler und feiner Humor gegenüber, der der Handlung und der Entwicklung noch mehr Tiefe verleiht. Ein Roman über Familienzusammenhalt. Geprägt durch Trauer, Flucht und das Leben unterwegs. Der Debütroman von Emmanuelle Fournier-Lorentz wurde von Sula Textor aus dem Französischen übersetzt.

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Die Literaturzeitschrift „Literatur und Kritik“

Eine Literaturzeitschrift, die die Vielfältigkeit der Literatur darstellt. „Literatur und Kritik“ erscheint jährlich in fünf Doppelnummern. Die aktuelle Ausgabe beinhaltet Beiträge zum Themenschwerpunkt Österreich. Passend zur Leipziger Buchmesse, auf der sich Österreich als Gastland präsentieren durfte. Der Messeslogan „meaoiswiamia – Doch: Wer ist `Wir´“? verwirrt und will doch zeigen, was Literatur vermag.  

Das Magazin ist ein gelungener Rundumschlag. Neben Kulturbriefen, Erinnerungen und Lyrik wagt es das Wechselspiel von Literatur zur Kritik und zurück zur Literatur. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Reiseführer Österreich. Dies bedeutet, dass sich Autorinnen und Autoren in verschiedenen Landstrichen poetisch niederlassen und die Landschaft in Worte kleiden, um uns jene Regionen vor Augen zu führen. Wir beobachten zum Beispiel Wolken, die auf und ab ziehen. Der Blick wird dabei von den Bergmassiven eingefangen und wandert ab von jenem Gipfel, der einen Schatten ins Tal wirft. Literatur wird dabei zu einem Tor und wir dürfen durchschauen, wenn nicht sogar durchschreiten, um Neues zu erleben. Dabei wird ein gesellschaftlicher Wunsch, der fast schon neurotisch wirkt, gestreift. Der Wunsch, niemals nur in der Stadt oder auf dem Land zu leben. Wir wollen stets alles haben. Da reicht ein Blick in die Berge, um uns zu erniedrigen oder das Beobachten einer Ameise, die uns zeigt, wie weit wir es letztendlich auch nicht gebracht haben.

Das Magazin regt an und weckt Neugier. Auf Sprache, Klang und Wissen. Die Literatur aus Österreich wird meist innerhalb der geschichts-und literaturwissenschaftlichen Betrachtung des deutschsprachigen Raumes eingeordnet. Dabei kann man hierbei doch auch andere Entwicklungen und Tendenzen erahnen. Das Magazin zeigt, wie reich die ganze Literaturwelt ist und stets divers, humorfähig, selbstkritisch und sprachbegabt. Literatur kann dabei aber nicht alles ablichten, sondern zeigt, wie auch im letzten Beitrag des Heftes, dass das Leben niemals abgeschrieben werden kann. Nach der Literatur wird über Literatur gesprochen. Bücher werden besprochen und fangen einen aktuellen Einblick in die Welt der Romane und der Lyrik ein (zuweilen gibt es Überschneidungen zum Leseschatz).

Die Literaturzeitschrift „Literatur und Kritik“ wurde 1966 von Gerhard Fritsch gegründet. Seit 1991 hat die Redaktion ihren Sitz in Salzburg und wurde 32 Jahre vom Verleger Arno Kleibel und dem Schriftsteller Karl-Markus Gauß herausgegeben. Seit 2023 gibt Arno Kleibel die Zeitschrift mit der Autorin Ana Marwan, die zuletzt mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde, heraus. Ana Marwan verantwortet „Literatur und Kritik“ nun als alleinige Chefredakteurin. Sie schreibt in der Einführung über Identität, Herkunft, Entwurzelung und fragt, wo sich überhaupt die Grenzen des Ortes ausloten lassen, an dem wir aufgewachsen sind?

Alles in diesem Magazin ist ein schöner Wegweiser und ein gedanklicher sowie kunstvoller Reiseführer. Reisen durch und mit Literatur ist einer der schönsten Wege, die man gehen kann. 

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Joachim Schnerf: „Das Cabaret der Erinnerungen“

Joachim Schnerf erzählt erneut über das Erinnern. Wie in seinem Roman „Wir waren eine gute Erfindung“ ist es der Moment des Wartens auf das Eintreffen der Familie, um den Erzähler innehalten und auf die Familiengeschichte blicken zu lassen.

Es ist ein poetisches Buch, das die Geschichte einer jüdischen Familie in Frankreich erzählt. Dabei verwischen sich diverse Grenzen, die der Länder, die der Zeiten und die Realität mit der Kraft der Fantasie. Wie kann ein Begreifen des unfassbaren Ausmaßes der Shoah erfolgen, gerade bei den Folgegenerationen, die es nicht erlebt haben und jetzt die Überlebenden verschwinden? Werden die kommenden Generationen noch glauben können? Dies sind die Hauptfragen, die sich der Erzähler und somit sein Autor stellt.

Ein neues Leben ist geboren. Samuel wird morgen seine Frau und seinen neugeborenen Sohn von der Entbindungsstation abholen. Das neue Leben und das Lebensglück lassen ihn sich an seine Kindheit erinnern. Er denkt an die Geschichte seiner Familie. Er möchte unbedingt, dass sein Sohn zukünftig alles weiß, damit dieser es weitertragen kann. Er reflektiert, wie er das lange Ungesagte erfahren und verarbeitet hat. Bei der Beerdigung seines Großvaters begegnet er zum ersten Mal dessen Schwester, seiner Großtante Rosa. Nach der Beisetzung waschen sie sich die Hände und er sieht ihre Tätowierungen. Sie ist eine Auschwitz-Überlebende und hat Europa verlassen. Sie lebt in Texas. Samuel ist noch jung und das Bild, das er sich von der Wüstenlandschaft von Texas macht, ist den Cowboygeschichten entsprungen. Mit diesen Wildwest-Fantasien spielt er das Familiendrama mit seiner Schwester und seinem Cousin weiter. Rosa hat lange geschwiegen, doch dann wird sie im Radio interviewt und ein Briefwechsel mit Samuel lässt ihn erst Jahre später das ganze Ausmaß erahnen.

Rosas Geschichte handelt vom Pogrom in Polen, der Flucht nach Frankreich und Deportation nach Auschwitz, als sie zwölf Jahre alt war. Der Gräuel im Lager ist ein beständiger Geruch des Todes. Der wahre Schrecken offenbart sich durch eine Freundin, die eine Rolle zwischen Geburt und Sterben einnimmt. Rosa überlebt und gründet das Cabaret der Erinnerungen. Sie gründet in Texas ein Shtetl und gibt den Verstorbenen eine Stimme. Dieses Camp im Camp regt die Fantasie von Samuel an und er will als Kind diesen Ort finden und in seiner Vorstellungskraft werden die Vogesen zur amerikanischen Wüste. Seine persönliche Entwicklung ist durch die Pfadfinder geprägt, die damals der Résistance beigetreten waren. In einem Zeltlager hat er seine Frau kennengelernt, die er nun am kommenden Morgen mit seinem Sohn abholen wird. Seine Erinnerungen erlebt er am Abend vor seiner Abfahrt und es verwischt sich hierbei die Geschichte mit seinen Fantasien, die ihm als Kind damals den Schrecken nahmen. Gibt es das Cabaret wirklich oder ist es ein reines Bild der Hoffnung, dass sich solche Schrecken niemals wiederholen mögen?

Der neue Roman ist ein erneut vom Autor entfachtes Gefühlschaos. Mit einer enormen Dichte werden die Handlungsstränge vorgetragen und in knappen Szenen erzählt. Der Roman lebt von seiner sehr poetischen Sprache und den daraus resultierenden Bildern. Ein ergreifender Text, der Zartes neben den Schrecken stellt und mit Schönheit und Humor den Horror nicht verklärt, sondern in sich auflöst, um ihn für die kommenden Generationen zu erhalten. Der Roman wurde aus dem Französischen von Nicola Denis übersetzt.

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