
Ein Roman, der irische und amerikanische Geschichte verbindet. Oft sind es männliche Protagonisten, die in den Mittelpunkt gestellt werden, wenn es um die Hungersnot in Irland und die Auswanderung und Besiedelung Amerikas geht. Jacqueline O´Mahony schreibt über eine starke Frau, die sich anfänglich nur auf sich selbst verlassen mag und ihre Freiheit sucht. Die Tragödie von Doolough ist der Anlass und Auftakt des Romans. Das Ereignis spielt im Jahr 1849 während der Hungersnot und hat sich in das historische Gedächtnis Irlands eingeprägt. Eine Gruppe von Menschen macht sich auf einen beschwerlichen Weg, über die Berge auf der Suche nach Hilfe. Diese wird ihnen verweigert. Jacqueline O´Mahony schreibt über dieses Ereignis und nimmt das Schicksal der damaligen Überlebenden, von denen einige dann nach Amerika ausgewandert sind, als Vorlage für den Roman. Dabei wird sehr deutlich, dass es zwischen der irischen und amerikanischen Geschichte, besonders der der indigenen Bevölkerung, viele Gemeinsamkeiten gibt.
In Amerika beginnt auch der Roman. Honora arbeitet in einem Bordell und empfängt gerade einen Freier, der mehr für sie empfindet und vorschlägt, gemeinsam weiter zu ziehen. Sie stammt aus Irland und war lange auf sich gestellt und eine Außenseiterin. Auch in ihrer Heimat. Während ihrer Geburt ist ein Rotkehlchen in das Zimmer geflogen, was als schlimmes Omen gedeutet wird. Dies scheint sich auch für das Kind zu bewahrheiten, denn die Mutter stirbt und Honora wird stets misstrauisch in der Gemeinschaft behandelt. Sie heiratet über ihren Stand, aber die Armut macht die Menschen in der Ortschaft alle gleich. Die Not wird immer größer und es wird von den Grundherren Hilfe versprochen, wenn man persönlich vor den Inspektoren vorspricht. Ein beschwerlicher Marsch ist es, der letztendlich nicht die erwünschte Hilfe bringt. Honora ist gänzlich entkräftet und sie gelangen zu dem Schwarzen See. Dort verliert sie ihr Kind und in Folge alles weitere. Doch aus ihrer inneren Kraft schöpft sie den Willen zum Überleben. Sie bricht auf nach Amerika.
Ihr Weg führt sie nach New York und bis zu den Weiten der Prärie. Immer auf der Suche nach Freiheit, Unabhängigkeit und Glück. Sie erhofft sich, endlich ein besseres Leben finden zu können. Doch ist es ein langer Weg und das erwünschte Ziel rückt immer weiter in die Ferne. Gewalt, Not und Unterdrückungen muß sie stets erdulden. Dadurch wird sie immer stärker und unbeirrbarer. Sie hört nur auf ihre innere Stimme und lernt nur sich selbst zu vertrauen, bis sie jemanden findet, der in ihr sieht, was sie ist.
Ein historischer Roman, der sich packend lesen lässt. Im Mittelpunkt stehen wahre Ereignisse und die romanhafte Umsetzung liest sich spannend. Ein irisches Drama als Auftakt für ein feminines Wild-West-Abenteuer. Aus dem irischen Englisch von pociao und Roberto de Hollanda übersetzt.
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