Susanne Behrends: „Sommer auf Fanö“

Am 10. April war Susanne Behrends bei uns zu Besuch. Wir sprachen über ihren Debütroman „Sommer auf Fanö“. Was wie ein gemütlicher Ferienroman klingt, verbirgt in sich dann doch etwas mehr. Denn neben der Unterhaltung zeigt es den feministischen Freiheitskampf. Fanö als eine der bekanntesten Nordseeinseln und Urlaubsorte ist eine dänische Insel in der Hand von Frauen. Starke und bedeutende Frauen haben hier das Sagen und führen diverse Ämter aus. Somit ist das Setting nicht nur eine sommerliche Liebeserklärung an die Insel, sondern zeigt dann Lebensmöglichkeiten und ist ein unterhaltsamer Ruf nach Unabhängigkeit. Denn es sind vier Frauen, die sich in ihrer Bindung und Abhängigkeit zu den Männern in Frage stellen.

Es beginnt sagenhaft, denn die nordische Insel ist geprägt von Sagengestalten und Mythen. Auch hier zeigen sich bereits die starken Frauen. Susanne Behrends erzählt dann über das Leben von Frauen und zeigt jeweils ganz andere und doch sich gleichende Perspektiven. Die Zeiten und das Umfeld sind jeweils andere, doch gibt es ein verbindendendes Element. Es sind die Jahre 1905, 1969 und 2023.

2023 reist Katrine zu ihrer Verwandten Ida nach Fanö. Sie ist unglücklich, denn ihre Beziehung scheint am Ende zu sein. Ihr verheirateter Liebhaber hat sich für seine Familie entschieden. Ida ist die Enkelin von Lene, die 1905 mit Mads verlobt ist, der zur See fährt. Sobald er zurück ist, soll Hochzeit gefeiert werden. Doch träumt sie von der Freiheit und möchte der Enge entkommen. Als der industrielle Erik Hansen aus Kopenhagen sie mit ihrer Tracht ablichten möchte, verändert sich ihr Leben. Dann ist da noch Sylvia, die 1969 erneut Urlaub mit der Familie auf der Insel macht. Sie stellt das Hausfrauendasein in Frage und verlangt mehr vom Leben. Somit stellen sich alle Frauen die Frage, was für ein Leben sie eigentlich führen möchten.

Auf Leseschatz-TV gibt es ein kurzes Gespräch mit Susanne Behrends und eine Mini-Lesung:

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