
Mareike Krügel schreibt für Erwachsene und Kinder. Sie lebt mit ihrer Familie mit Hühnern und Hunden in Schleswig-Holstein. Die Werke von ihr und ihrem Mann, Jan Christophersen, begeistern und wandern stets zu unseren Leseschätzen.
„Inseltage mit Rosa“ ist ein Buch über Freundschaft, Trauer, Verlust und über den Raum, der sich öffnet, wenn wir es lernen loszulassen. Wohl das emotionalste Jugendbuch (ab 9 Jahre) von ihr bisher. Die Illustrationen stammen von Anna Schilling.
Lila lebt oft in ihrer Phantasie und zieht sich in ihre Welt zurück. Diese Innenschau ist eine geschützte Isolierung und somit wird ihre Welt zu einer Insel. Eine Insel, die sie aber tatsächlich besucht, denn ihr Vater, der sie allein erzieht, muß beruflich weiter und bringt Lila, eigentlich Linnea, zu ihrer Großmutter, die mit ihrer Lebensgefährtin eine Schäreninsel mit einer kleinen Hütte hat. Die Freundin der Oma lebt neuerdings in einem Pflegeheim und Mu, Linneas Großmutter, hat die Insel bisher gemieden. Doch nun wollen sie gemeinsam dort ein Wochenende verbringen.
Linnea wurde von ihrer besten Freundin Lila genannt. Mit dieser Freundin hat sie sich damals bei einer Sternschnuppe gewünscht, dass sie sich gegenseitig immer finden, sollten sie sich einmal verlieren. Dies ist passiert, Rosa, die Freundin ist weg, verschwunden, etwas Furchtbares ist passiert. Seitdem ist Lila traurig und schweigsam. Bei Mu, der dichtenden Großmutter, soll sie auftauen und in der abgeschiedenen Natur Trost finden. Als sie dort ankommt und Mu sich ausruht, erkundet Lila die Insel und ruft Rosa, die auch sofort auftaucht. Rosa und sie verbringen in wenigen Stunden in der Phantasie Wochen bis das tatsächliche Leben Lila ruft. Immer wieder ist Rosa da, wenn Lila einsam ist. Aber es ist stets das Leben, das sie auf die Realität der Insel zurückruft. Zum Beispiel eine Möwe, die sie mit Brot gefüttert hatte und die sich später den Flügel verletzt und bei Lila und Mu Unterschlupf erhält. Als ein Sturm aufkommt, der Mu und Lila an die Insel fesselt, wird aus der realen Einsamkeit mehr als nur Mau-Mau-Spielen. Sie malen und dichten und finden im Nebel zueinander, bis Rosa, die nur noch eine imaginäre Freundin ist, immer mehr aus der wirklichen Welt verschwindet. Lila muss lernen loszulassen. Loslassen von Rosa, deren Schicksal langsam erzählt wird und von der Möwe, die ebenfalls ihre eigenen Flugbahnen finden muss.
Die Insel wird zu einem Zufluchtsort voller Wunder. Sofort lernen wir die Figuren lieben und leiden, lachen und erleben alles fühlbar mit. Ein wunderbares Kinderbuch, das auch große Menschen begeistern wird.
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