
Was wäre, wenn es etwas gäbe, mit dem Zeitreise möglich wäre? Was, wenn sich Länder ohne großes Reisegepäck und Aufwand bereisen lassen. Man wird einfach hingebeamt. Wie wäre es mit der Möglichkeit, andere Kulturen, Ideen, fremde Universen kennenzulernen und eine andere Gestalt anzunehmen? Das gibt es und es ist keine Science-Fiction oder ein Märchen (oder doch?). Es ist das Buch.
Der Buchmensch und Literaturvermittler Thomas Böhm hat erneut seine Liebe zum Buch zu Papier gebracht und dabei eine ganze Wunderkammer geöffnet.
Lesen ist eine Leidenschaft, eine Liebe, eine Sucht und kann uns immer wieder die Welt erklären. Die Literatur hat ferner enorme Portale, damit wir auch der Realität entkommen dürfen. Beides kann das Buch: das Umfeld verständlich machen und uns, wenn gewollt, aussteigen lassen.
Dabei ist Thomas Böhm und allen Viellesern bewusst, dass es dabei kein gutes oder schlechtes Lesen gibt. Je nach Verfassung, Laune oder Motivation für ein Buch, kann in der Fülle jeder Wunsch erfüllt werden. Das Buch als Wunderlampe.
Das Lesen ist eine Bereicherung. In jeder Phase des Lebens wandeln sich die Herangehensweisen, die Interessen und der Zugang zu Literatur. Der Einstieg sollte einfach sein und Spaß machen. Das erklimmen schwerer Texte kann dann folgen. Vorerst sollte es Freude bereiten (wobei das Erfassen von schwierigen Texten auch Glücksgefühle verursachen kann). Thomas Böhm hat seine Wunderkammer mit der Hilfe von John Sinclair geöffnet. Dies haben wir gemeinsam, das heimliche Lesen von vermeintlich verruchten Texten. John Sinclair im Kampf gegen die Todesrocker war mein Einstieg, bei Thomas Böhm war es die Werwolfkönigin. Wenn die Leidenschaft des Lesens im Leben verankert ist, bleibt das Buch ein ewiger Begleiter und Freund. Stets ist ein Buch dabei und jede freie Minute wird mit Lesen erfüllt.
„Die Wunderkammer des Lesens“ sollte nun ein ewiger Begleiter für Buchmenschen sein. Eine Geschichte des Lesens gewürzt mit Kuriositäten, Anekdoten und Geschichtlichem. Auch wenn man überzeugt wäre, man benötige keine Anleitung zum Lesen, sollte man doch auch diese Episoden im Werk lesen, um sich zumindest bestätigt zu wissen. Dabei geht es auch um unlesbare Texte, wichtige Bücher, die Weltgeschichte geschrieben haben, der Umgang mit Lyrik und darum, den richtigen Ton gegenüber Nichtlesern zu finden. Die Belesenheit ist ein Begriff, der niemals eine Endlichkeit finden kann.
Das ganze Werk ist eine Wortschönheit. Die Gestaltung des Buches und die Grafiken und Bilder auf jeder Seite bereiten eine pure Lust beim Durchwandern. Ein Werk, das zum beständigen Neuentdecken einlädt. Eine Spurensuche innerhalb des vorliegenden Buches mit einer Fülle an Ideen für weitere Lektüre. Das Buch sollte jeder Buchmensch sein eigen nennen, um es immer wieder aufzusuchen.
Eine wahre Wunderkammer. Die Geschichte des Lesens ist eine Geschichte des Lebens und somit ist das Buch von Thomas Böhm ein Füllhorn an Entdeckungen. Ein Leider gibt es, ein ganz kleines. Denn leider hat es der Leseschatz nicht in die Auswahl der Buchblogs geschafft, die durch den Buchblog-Award und die Originalität ihres Namens aufgefallen sind. Buchliebhaber sollten für so ein Buch dankbar sein. Ich bin es, denn es ist ein Buch, das mich erkennt. Es ist von Thomas Böhm herausgegeben worden, den wir persönlich kennenlernen durften und mit dem wir sogar zusammen vor der Kamera standen. Danke auch für die wunderbare persönliche Widmung im Buch. Das Wunderhorn des Lesens ist für länger mein Vademecum geworden.
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