Philipp Meyer: „Der erste Sohn“

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Das große Epos über den Gründungsmythos Amerikas. Ein Werk mit einer rohen und außergewöhnlichen erzählerischen Kraft.

Die Protagonisten des Romans sind keine Helden, sondern zu Teilen unsympathische und orientierungslose Seelen, die von Habgier getrieben die amerikanische Geschichte durchwandern.

Philipp Meyer hat einen wahren Antihelden geschaffen und erzählt in diesem kräftigen Epos die unverblümte Besiedelung des Westens. Mit vereinzelt sehr brutalen Bildern erlebte ich als Leser den Gründungsmythos und die Identität Amerikas neu. Ein Buch, das mich in seinen Bann gezogen hat, aber auch, ab und zu durch seine ungeschminkte – wohl natürliche Brutalität der gar nicht so lang entfernten „Western-Zeit“ schockiert und verstört hat.

Die Handlung ist der Kampf des texanischen McCullough-Clans um Land, Öl und Macht. Die Geschichte der Eroberung des amerikanischen Westens als große Familiensaga über drei Generationen während der letzen 150 Jahre.

1836 – Der erste Sohn der neuen Republik Texas wird geboren: Eli McCullough. Seine Familie wird brutal von den Comanchen überfallen und getötet, er selbst wird vom Häuptling Toshaway begnadigt und später vom Stamm aufgenommen. Nach seiner Zeit bei den Indianern wird Eli Großunternehmer, der mit Rindern und Öl handelt. Im Roman wird aus verschiedenen Perspektiven die Geschichte seiner Familie über drei Generationen hinweg erzählt.

Philipp Meyer versteht es, die Schicksale der Individuen vor dem Hintergrund der Geschichte des Staates Texas und der Eroberung des amerikanischen Westens sehr lebendig werden zu lassen und erzählt mit außergewöhnlicher Kraft und ohne falsche romantische Verklärtheit.

Ein kraftvolles, rohes Werk fern jeglicher Winnetou-Romantik.

8 Kommentare

Eingeordnet unter Erlesenes

8 Antworten zu “Philipp Meyer: „Der erste Sohn“

  1. Tinka Beere

    🙂 Jetzt hast du mich echt neugierig gemacht. Danke!

  2. Ich will das Buch auch endlich lesen. Ich freue mich auf die Veröffentlichung, seit ich auf Business Insider davon gelesen habe.

    • Das Buch ist bereits lieferbar. Also wünsche ich Dir erlesene Stunden. Herzliche Grüße aus Kiel, Hauke

      • Hm, Amazon hat es noch nicht geliefert.

      • Ich als Buchhändler habe so meine eigene Meinung zu Amazon ;-)… Im Handel ist das Buch bereits. Ich drück Dir die Daumen und wünsche dann viel Spaß mit dem Buch. Herzliche Grüße

      • Ich habe mir das Buch auch als Reziexemplar vorbestellt, aber auch da kam noch nichts an.

        Amazon fällt nervend eigentlich eher dadurch auf, dass sie liefern, wenn die Ware in die Lager kommt, also in der Regel zu früh. Veröffentlichungstermin ist aber auch erst der 26.

  3. Pingback: Ian McGuire: „Nordwasser“ | leseschatz

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