Christopher Ecker: „Die beste Hummelgeschichte der Welt und andere Geschichten“

Christopher Ecker liebt es zu fabulieren. Seine Werke sind fantastisch, klug und stets einfallsreich. Seine Texte, ob Lyrik, Romane oder Kurzgeschichten, bringen unsere Welt in Schräglage und sind herrlich seltsam. Das neue Buch offeriert sofort eine Frage, ob es sich hierbei um Kindergeschichten handelt. Erneut hat er mit dem Illustrator Jens Rassmus zusammengearbeitet. 2014 erschien bereits ihr Bilderbuch „Käpten Eichhörnchen und die Zaubertür“. Die neue Anthologie „Die beste Hummelgeschichte der Welt und andere Geschichten“ beinhaltet aber Geschichten, die wohl den Horizont eines Kinderbuches überschreiten. Kinderaugen mögen dies überlesen können und der Erwachsene versteht den Bezug der Skurrilität zur Realität. Somit könnte man sagen, dies sind Geschichten für Erwachsene, die wie Kindergeschichten erzählt werden.

Egal ob nun kleine oder große Menschen diese Erzählungen lesen, finden wird jeder sein Leseabenteuer voller Humor, Tiefgang, Schräglage und Unheimlichem. Man kann auch, wenn es mal unheimlich wird, durch diese Geschichten zuweilen seinen Mut finden, wenn er uns denn durch die Zeilen anschimmert. Tiere kommen vor, zum Beispiel Katzen, die sich als Hunde verkleiden oder andersherum. Oder war es ein Dachs, der uns dies weismachen möchte? Die Hummeln, die sich in der titelgebenden Geschichte treffen, wollen die Hummelliteratur retten. Wie dies gelingt, liegt im selbigen Abenteuer. Eine Hand, die sich verselbständigt und dem Träger somit befremdlich behilflich sein kann. Ein kleiner Mensch, der Mathelösungen ins Ohr zu flüstern weiß und letztendlich ist es immer Christopher Ecker, der uns durch seinen Blick teilhaben lässt an der umgekippten Welt, in der wir leben. Denn es gab einst einen Zauberer, der sich stets verzauberte und sein letzter Trick ließ ihn als Ecker, den Autor dastehen, der nun durch Worte zaubert und verzaubert oder entzaubert. Denn das Fabelhafte in diesen Fabeln ist das Kindliche, das Komische, das uns das Gruseln vor der Realität lehrt. Die Umkehr eines Pickels zum Beispiel. Ein Schulmädchen, das eines Tages einen Pickel bekommt, der so sehr wächst, dass am Ende der Pickel das Mädchen trägt. Ein Pickel, der in Menschengestalt in der dortigen Regierung Karriere macht und sich meist doch nicht gut auszudrücken versteht. Durch diese Geschichte schaut man umher und fragt sich, wie viele Pickel uns im Leben begegnen und hofft auf die Hummeln, die uns dann retten. Denn was am Ende steht, ist die Gewissheit, es gibt immer noch Hoffnung, auch wenn irgendetwas ganz schief läuft, der Zauber versagt hat oder die Handwerker, die etwas richten sollten, einfach bei uns einziehen.

Ecker ist der Zauberer, der die Literatur rettet und egal ob jung oder alt, gelesen gehört. Damit meine ich alle seine Werke, denn Christopher Ecker unterhält nicht nur gut, sondern schreibt wunderbar und verinnerlicht den klugen Witz, der in Bezug auf unsere erlebte Wahrheit Bizarres und Unheimliches aufzeigt. Philosophisches tanzt in seinen Texten immer mit der guten Unterhaltung.

Zum Buch in unserem Onlineshop

Weitere Lesetipps von mir und tolle Gäste auf YouTube: Leseschatz-TV

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter Erlesenes

Hinterlasse einen Kommentar