Danilo Pockrandt: „Das Lepomu und andere Wunderwesen“

Danilo Pockrandt erforscht das Phantastische. Zuletzt erschien von ihm: „Daliegen wie eine Falltür“ (siehe hier im Leseschatz). Im Dämmerzustand verweilen wir noch im Land der Träume und die sich androhende Realität begrenzt dieses Land anfänglich noch freundschaftlich. Dies ist der Kern seiner Kurztexte. In seinem Bilderbuch, an dem Kinder und Erwachsene gleichviel Freude haben werden, sind es erneut textliche Miniaturen und gemalte Wesen, die aus einem wahrscheinlichen Mikrokosmos entsprungen sein könnten. Zumindest wirken die Wunderwesen wie Insektoide. Ein Bestimmungsbuch der Fabelwesen, die aus dem Kopf von Pockrandt in unsere Welt gesprungen sind und es sich durch die Lektüre nun bei uns sehr gemütlich machen. Beim Durchblättern und Stöbern erkennt man Wunderliches, Humorvolles und stets Phantastisches. Jede Wesensbeschreibung birgt tolle Entdeckungen und die dazugehörigen Fabelwesenzeichnungen regen die eigene Phantasie an. Die Wunderwesen werden immer vertrauter und, wenn man genau schaut, haben alle stets etwas mit uns zu tun. Jede Charakterisierung wird durch eine untere Kurznotiz ergänzt, die den humorvollen Horizont erweitert.

Wir begegnen Wesen mit großen Köpfen für große Gedanken, die im Kreis laufen. Uns läuft der großartige Beramock über den Weg und fragt zischelnd wo denn das Meer sei. An der Küste angekommen, können wir dann auf den Wanderdünen den Hangdünenläufer beim Faulenzen beobachten. Durch das Bestimmungsbuch können wir ein Tazek erkennen, lernen, warum es Wesen gibt, die keine Hände ausbilden mögen und viele, viele mehr.

Die Texte und Tuschezeichnungen von Danilo Pockrandt sind für große und kleine Entdecker ein feiner Spaß. Alles ist unterhaltsam, witzig und erzeugt Zugänge zu anderen Welten, die wiederum doch die unseren sind. Ein Bestimmungsbuch voller Wunder.

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