Jasmin Schreiber: „Marianengraben“

Jasmin Schreiber Marianengraben eichborn

Ein Buch, das bereits vor Erscheinen viel Aufmerksamkeit bekommen hat und schon oft besprochen wurde. Daher hier nur ein kleiner Leseeindruck.  Es ist ein Werk, das mit einem sensiblen Thema spielt und sich besonders für junge Leser eignet. Würde man diesen Roman mit der bildenden Kunst vergleichen, könnte man schreiben, es ist ein junges, witziges und auch dunkles Vanitas-Gemälde. „Marianengraben“ ist eine Tour, die mit Trauer und Schmerz beginnt. Diese Tour ist ein Auftauchen und Erfülltsein.

Durch den Tod des geliebten Bruders, der im Meer ertrunken ist, fällt die Protagonistin in eine schwere Depression. Diese Leere, die ihr Bruder hinterlassen hat, kann verglichen werden mit dem Marianengraben. Dieser Vergleich wird auch dadurch belebt, da sie Biologie, d.h. Zoologie studiert und ihr Bruder ebenfalls das Meer und alle Tiere darin liebte. Somit beginnt die Reise in elf Kilometern Tiefe und das Auftauchen aus der dunklen, aber bevölkerten Untiefe bekommt neben der Schwere des Auslösers eine Leichtigkeit.

Es wird die Geschichte von Paula erzählt. Sie ist geplagt von Selbstvorwürfen und einer schweren Depression. Ihr jüngerer Bruder ist durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen. Dies liegt nun bereits zwei Jahre zurück. Doch ist sie immer noch gefangen in ihrer dunklen Seelenuntiefe. Als sie das Grab ihres Bruders aufsucht, lernt sie Helmut kennen, der auch einen geliebten Menschen verloren hat. Für beide beginnt mit diesem zufälligen Treffen eine gemeinsame Reise.

Mit Hingabe und Witz wird über eine Heldin erzählt, die sich mit der Hilfe eines skurrilen älteren Herrn aus dem Seelenloch befreit und langsam immer mehr Luft bekommt.

Ein einfach zu lesender Roman über Trauer, Depression, Liebe und Freundschaft.

 

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