M. E. Fiend: „Milo – Geliebter Todesengel“

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Ein Thriller, der kein Blatt vor den Mund nimmt und sehr schnörkellos und gradlinig in die Action-Kiste greift, dass es wirkt, als würde man bereits ein fertiges Drehbuch für einen kommenden Blockbuster lesen. Ein Buch, das an cineastische Bilder erinnert und wohl nicht nur Quentin Tarantino gefallen würde. Die ganze Geschichte ist außergewöhnlich und soll auf einer wahren Begebenheit basieren. Es ist ein Action-Thriller, der den Leser durch die Welt und atemlos durch die Seiten jagt. Man wird regelrecht in die Handlung gepresst und kaum hat man Bekanntschaft mit der namensgebenden Figur, Milo, gemacht, lässt einen der Text irgendwie nicht mehr los.

Der Held ist ein Unternehmensberater von SAP Deutschland und befindet sich mit einem Kollegen in San Francisco, um dort die Produkte seines Unternehmens vorzustellen. Er ist ein sarkastischer Profi, der sehr abgebrüht seine Vorträge vor den Firmen und potentiellen Kunden hält. Die Unterkunft, in der er sich einquartiert hat, ist sehr fragwürdig und in einem verrufenen Stadtteil. Er hat sich dort ein Zimmer besorgt, denn er möchte etwas erleben, weil sein Alltag immer grauer und eintöniger erscheint. Seine Vergangenheit lässt ihn schlecht schlafen. Es gab ein dramatisches Ereignis in seiner Familie, das ihm immer noch Alpträume bereitet und sein brutaler Vater erscheint ihm beständig als Geist, d.h. als eine mahnende Traumerscheinung. Die Firma, die ihn nach San Francisco eingeladen hat, hat einen bunkerartigen Raum für die Präsentation freigeräumt und die Tage verschwimmen immer mehr in alltäglichem und grauem Einerlei. Beständige Flucht bietet der konstante Alkohol, den er abends in zwielichtigen Bars zu sich nimmt oder regelmäßig der Minibar des Hotelzimmers entnimmt. Er ist mit sich nicht im Reinen und lässt dies alle in seinem Umfeld deutlich spüren. Die Frauen, die sich mit ihm einlassen, bestärken sein bisheriges Weltbild.

Dann trifft er auf Milo. Erst ist es eine Frau, die ihn einfach aus einem parkenden Auto beschimpft. Als sich dies wiederholt, spricht er sie an und stolpert kopfüber in ein blutiges Abenteuer. Milo ist ein Todesengel in der Gestalt und im Stil von „Kill Bill“. Es kommt zu einem Handgemenge und er rettet ihr, der Kriegerin, mehr oder weniger das Leben und wird in einen Strudel von Gewalt und Kriminalität hineingerissen. Die Frau, die sich ihren Gegnern mit einem Schwert entgegenstellt, wird sein Lebensmittelpunkt. Sie bringt neue Energie in sein Leben und rettet ihn somit aus dem grauen Alltag. Er ist von ihr besessen und folgt ihr blind auf ihrer mörderischen Tour. Als sie ihr Schwert verliert, organisiert er es zurück und heftet sich stets an ihre Fersen. Somit gerät er ebenfalls ins Visier des organisierten Verbrechens und muss seine Verbindung zu seinem bisherigen Leben lösen. Innerhalb weniger Tage hat sich sein bisheriges Leben in Luft aufgelöst und er reist von Amerika, nach England und Japan, immer an der Seite seines geliebten Todesengels…

Milo ist so ganz anders als die Bücher, die ich sonst lese. Es ist ein rasanter Thriller, der den Leser salopp und ungeschminkt durch die Handlung und Dialoge fesselt. Ein Buch, das sich wie ein Film von Tarantino liest und an seine großen Werke erinnert.

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