Willie Benzen: „Über Hürden denken“

Willie Benzen wollte sich nicht in seinen Gedanken und seiner Lyrik einengen lassen. Daher ist der Titel, „Über Hürden denken“ ein sehr passender. Das Büchlein ist seine zu Lebzeiten letzte zusammengestellte Aphorismen-Sammlung. Er verstarb am 4. Oktober 2021.

Willie Benzen war ein Buchmensch, ein Leser, Autor und Freund. Daher ist es für mich eine große Ehre, dass ich für das vorliegende Werk, das Vorwort verfassen durfte.

Er suchte die Verbindungen. Stets war er bemüht durch Taten und Worte die Menschen zusammenzubringen. Er war ein Sprachrohr der nordischen und der zeitgenössischen Literatur. In zahlreichen Werken und Anthologien wurde er publiziert. Er war ein Weltmensch und doch weilte sein Augenmerk stets im Norden, in Schleswig-Holstein. Somit war sein Werk hier, unter anderem in Kiel, sehr verwurzelt, aber immer weltoffen.

Ihm waren das Verspielte und das Kritische sehr wichtig. Die Ungerechtigkeit ist ein beständiges Thema seiner Schriften. Aber auch das Schöne, das Einfache und zuweilen das Belanglose. Dies, das irrelevant Wirkende, wurde durch seine Betrachtung im Lesenden zur Kunst. Das war seine Kunst. Seine Zeilen berühren und sind durch die Einfachheit eine Brücke zwischen dem Schöpfer der Zeilen und den Lesenden. Willie Benzen sagte: „Lyrik darf alles“. Somit hat er diese Kunstform für sich oft in seinem Kunstverständnis ausgedehnt.

Sein Tod reißt eine Lücke in sein lyrisches Netzwerk und die aktuelle Literatur. Nun liegt es an uns, ihn durch seine Texte am Leben zu halten und seine Freundschaft niemals zu vergessen.

(Auszüge aus meinem Vorwort – Danke an den Gill Verlag)

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