Claus Probst: „Nummer Zwei“

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„Dies ist wirklich ein spezial gelagerter Sonderfall…“

Ich wollte eigentlich nur mal eben in das Buch schauen, um zu sehen, worum es geht und wie es geschrieben ist. Aber dann hat dieser spannende Thriller mich überzeugt und ich konnte nicht aufhören zu lesen…

Ein gut geschriebener, kluger Krimi, der unterhaltsam und dennoch tiefgründig ist.

Claus Probst hat 2012 den Agatha-Christie-Krimipreis gewonnen und mit „Nummer Zwei“ hat er seinen ersten Thriller veröffentlicht. Da er Psychologe ist und als Psychotherapeut tätig ist, findet man in dem Roman authentische Protagonisten mit ausgeklügelten Verhaltensweisen.

Am frühen Morgen findet der traumatisierte Romberg die Leiche eines jungen Mädchens, nackt, gewaschen und mit gespreizten Beinen auf einer Bank sitzend, als hätte der Mörder sie gerade eben erst dort zurückgelassen. Gegen alle Vernunft entfernt er das Mädchen vom Tatort, bringt es zu sich nach Hause, zieht ihr ein Sommerkleid an und legt sie mit einem Stofftier in die Tiefkühltruhe. Er weiß, er darf das nicht tun. Er weiß auch, dass ein Mörder, der bereits zwei junge Frauen umgebracht hat, die Region Mannheim in Angst versetzt. Aber etwas ist in ihm und er muss so handeln….

Die Analytikerin Lena Böll wird von ihrer Weiterbildung in Los Angeles abgezogen, um an diesem Fall zu arbeiten und sie sucht nun nach diesem vermissten jungen Mädchen. Der Serienmörder ist irritiert, da seine Leiche nicht in den Medien erscheint. Denn nirgendwo ist eine Leiche gefunden worden. Er brüstet sich per SMS, die er an die Eltern des Mädchens sendet, mit seiner Tat.

Lena Böll, einer sehr toughe und sympathische Profilerin, die selber mit ihren Schattenseiten zu kämpfen hat, wendet ihr ganzes psychologisches Können an, um das Profil „beider“ Täter zu entwerfen. Denn ihr und der Polizei wird durch die SMS schnell deutlich, daß jemand die Leiche `gestohlen´ hat. Diesen jemand nennen die Ermittler „Nummer Zwei“. Es beginnt ein hochriskantes und spannendes Katz-und-Maus-Spiel, in dem ein Unbekannter zum entscheidenden Faktor wird – auf Leben und Tod.

Die Ausgangssituation für diesen Krimi ist sehr speziell und einzigartig. Der Plot bietet tiefgründiges psychologisches Potential. Der Roman wechselt stets die Perspektiven und vertieft damit die starken Charaktere von Romberg und Böll.

Man kann bereits in den Ankündigungen lesen, daß der Autor an Folgeromanen um die Profilerin Lena Böll schreibt, die in diesem Fall „Nummer zwei“ sehr überzeugend dargestellt wird. Ich vermute und hoffe, diese werden mich noch mehr begeistern, denn es deutet sich hier eine kluge und spannende Krimi-Reihe an. In Claus Probst schlummert noch viel Potential als Autor und als Psychologe…

»In meiner Arbeit als Psychotherapeut geht es mir um das Gleiche wie beim Schreiben: Gefühle und bislang Unverständliches zu ausdrucksstarken Bildern zu verdichten, um das Leben und die eigene Existenz begreiflicher zu machen.« Claus Probst

Zum Buch

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Eine Antwort zu “Claus Probst: „Nummer Zwei“

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