Was für ein tolles Debüt!
Der Diogenes Verlag traut sich zur Zeit an sehr junge Autoren heran. Die erst 16 Jährige Solomonica de Winter hat ein unfassbares Talent und hat mit „Die Geschichte von Blue“ ein fesselndes Buch geschrieben, daß ihrem Alter schwer gerecht werden kann. Ein Roman , der den Leser wanken lässt und ihm am Ende den Boden unter den Füßen wegzuziehen vermag.
Wie kommt eine so junge Autorin dazu, sich mit einem solchen komplexen Thema und tiefgründigen Charakterstudien zu beschäftigen?
Aber das Schreiben wurde ihr bestimmt in die Wiege gelegt, ist sie doch die Tochter des niederländischen Autoren Leon de Winter und wurde am 3. Juni 1997 in Bloemendaal bei Amsterdam geboren, wo sie auch aufwuchs. Nach mehreren Jahren in Los Angeles lebt sie heute mit ihrer Familie wieder in Bloemendaal und besucht dort die Internationale Schule.
Erzählt wird die Geschichte von Blue, die ihren Vater früh verloren hat. Dieser hinterließ Blue ein Buch, das er geliebt hatte und das sie immer wieder lesen und bei sich tragen wird: „ Der Zauberer von Oz“. Blue lebt in ihrer eigenen Welt, sie zieht sich zurück und hat eine Art Schweigegelübde abgelegt. Ihre Mutter, die nun auf sich alleingestellt nach Arbeit sucht und mit der Erziehung ihrer Tochter überfordert ist, wird drogenabhängig. Bei einem Einkauf verliebt sich Blue in einen Menschen, der wie sie vom ›Zauberer von Oz‹ besessen ist, er aber mehr von der filmischen Umsetzung.
Wie Dorothy im Buch macht sie sich auf, um jenseits des Regenbogens wieder eine Art Zuhause zu finden – und den Mörder ihres Vaters aufzuspüren und zu ermorden. Eine Suche, die an einen ganz anderen Ort hinführt, als man am Anfang erwartet…
Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Der erste besteht aus 256 Seiten, der zweite und dritte Teil sind sehr kurz, werden den Leser aber erschüttern und erstaunen lassen. Ein Roman mit doppeltem Boden…
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