„Blauer Berg und weiße Wolke“

blauer berg weiße wolke Insel Verlag

„Der blaue Berg ist der Vater der weißen Wolke. Die weiße Wolke ist der Sohn des blauen Berges. Den ganzen Tag bedingen sie sich gegenseitig, ohne voneinander abhängig zu sein. Die weiße Wolke ist immer die weiße Wolke. Der blaue Berg ist immer der blaue Berg.“ Meister Tozan

Das Gleichnis vom blauen Berg und der weißen Wolke entstammt der Tradition des japanischen ZEN-Buddhismus, der aber seine Wurzeln im chinesischen hat. ZEN ist eine charakteristisch fernöstliche Form des Buddhismus und eine in China entstandene Strömung oder Linie des Mahayana-Buddhismus, die wesentlich vom Daoismus beeinflusst wurde. Er sperrt sich gegen diskursives Denken, aber enthält philosophische Einsichten, die sich von unseren gewohnten und schulischen Denkmustern abheben. Dieses Büchlein kann durch die gewählten Inhalte diesen Bogen zu unserem eigenen kulturellen Hintergrund verbinden.

Schwerpunkt dieser Schulen ist es u.a. den unruhigen Geist, die herumschwirrenden Gedanken (die tobenden Affen im Kopf) und spontanen Handlungen in eine Gegenwärtigkeit zu bringen. Die Bewusstmachung des Augenblicks. Das Geistige und das Gedachte durch Versenkung in einen Einklang zu bringen, um einen weisen Umgang mit sich und der Welt zu finden.
So kann ein unruhiger Geist, ein grübelnder Betrachter, durch die Berührung mit dieser Stille viel erfahren. Gleich einem stürmischen See, der durch die Verbindung zu stilleren Gewässern zur Ruhe kommt.

Viele bedeutende Vertreter sind in diesem handlichen Band vereint. Neuere sowie ältere Zitate von u.a. Ikkyu Sojun, Han Shan, Thich Nath Hanh und Hermann Hesse. Die ältesten Zitate stammen aus dem Pali-Kanon, den wohl frühesten Lehrreden des Buddhas. Der Buddha will auf das Göttliche in uns selbst aufmerksam machen. „Sieh dich selbst! Das ist alles! Dann weißt du alles!“. Ob man nun religiös interessiert ist, ein spirituell Suchender ist oder wie man zum Buddhismus steht, ist beim Lesen der Texte nebensächlich.

Anliegen diese kleinen Buches ist es, den Lesern, egal was man glaubt, einen anderen Blick zu vermitteln, auf das Sehen, Hören, Essen und sogar das Lesen. Eventuell entsteht eine neue Sicht auf uns selbst oder das Bewusstsein.

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Eine Antwort zu “„Blauer Berg und weiße Wolke“

  1. Pingback: Die Wolke braucht den klaren Himmel

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