Ashley Curtis: „Hexeneinmaleins“

Ashley Curtis Hexeneinmaleins Kommode Verlag

„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“ um die es sich auch in diesem unterhaltsamen Literatur-Krimi dreht. Es ist ein Shakespeare-Roman, in dem es sogar gleich um zwei spannende Fälle geht. Wer ist jener Professoren-Mörder, der im Roman sein Unwesen treibt und war wirklich Shakespeare selbst der Dramatiker, d.h. Verfasser seiner Werke?

Ashley Curtis, der als Autor, Lektor und Übersetzer tätig ist, spielt mit einer Verschwörungstheorie in der Welt der Literatur, in der Shakespeares Werke in Wahrheit von jemand anderen geschrieben gewesen seien. Es gab bereits schon viele solcher Ideen und Theorien. Man glaubte nicht, dass  William Shakespeare, der aus einfachen Verhältnissen kam, sich solch ein Wissen und solch eine Sprachgewandtheit angeeignet haben könnte. Es gab viele Vertreter dieser Shakespeare-Zweifler und es wurden einige Kandidaten als wahre Verfasser gesucht.

Die Handlung beginnt im Swan Theatre der Royal Shakespeare Company. Es wurde Macbeth aufgeführt. Das Publikum applaudiert und erhebt sich. Nicht aber Professor Thompson. Er liegt zusammengebrochen in seinem Theaterstuhl und die Sanitäter können nichts mehr für ihn tun. Der Professor war zu jenem Kongress angereist, zu dem die Shakespeare-Gesellschaft eingeladen hatte. Er war als einer der Gastredner eingeladen, die eine theatralische Showverhandlung führen wollten, um den wahren Shakespeare zu ermitteln. Thompson hatte im Vorwege verlauten lassen, er habe unumstößliche Beweise gefunden und wollte diese in seiner Rede darlegen. War es also ein Herzinfarkt oder starb der Professor an einer Fremdeinwirkung?

Georgina, eine Studentin von Thompson, will das Manuskript der Rede an sich bringen, damit der Shakespeare-Beweis gerettet wird und die ganze These um den Earl of Oxford, der seinen Anhängern nach Shakespeare als Pseudonym verwendet haben soll, zu entlarven. Doch findet sie das Hotelzimmer ihres damaligen Professors verwüstet vor. Jemand anderes scheint ebenfalls das Dokument mit der Rede gesucht zu haben.

Der Polizist Ian Stokes wird zu den Ermittlungen gerufen und mit dem Fall betreut. Ein Fall der nicht nur die verfeindeten Stratfordianer oder Oxfordianer beschäftigen wird, sondern auch die ganze Presse. Der „Mord in „Macbeth““ bleibt aber nicht der einzige und Stokes interessiert sich vorerst nicht für die ganzen Urhebergeschichten, sondern versucht mit seinem gewohnten Denken den Fall zu klären. Morde geschehen oft aus Habgier oder Neid. Doch verlaufen seine Ermittlungen vorerst ins Leere und er kann den Täter wohl nur finden, wenn er auch den wahren Shakespeare findet. Können gleich beide Fälle geklärt werden? Was hat das mit Macbeths Hexen zu tun?

… „Der Rest ist Schweigen“ …

Ein unterhaltsamer Roman, in dem man sehr viel um jene tatsächliche Auseinandersetzung mit der Urheberschaft Shakespeares erfährt. Ergänzt wird der Text mit einem Nachwort „Die Verfasserfrage oder in der Sache Oxford gegen Shakespeare“ von Frank Günther, dem Shakespeare –Übersetzer und –Kenner. Ashley Curtis hat einen fast schon typischen englischen Cosy-Crime geschrieben, der sprachlich und inhaltlich überzeugt und Spaß macht. Ein Krimi im Krimi sozusagen.

“When shall we three meet again, in Thunder, Lightning, or in Rain? When the Hurley-burley’s done, when the Battle’s lost and won.” (Shakespeare: “Macbeth”)

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Ein Kommentar

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Eine Antwort zu “Ashley Curtis: „Hexeneinmaleins“

  1. Sofern hier nicht fundierte Kenntnisse der Werke Shakespeares vorausgesetzt werden – denn die sind, sehr zu meiner Schande, bei mir nicht vorhanden -, könnte ich mir vorstellen, mir das Buch mal näher anzusehen!?

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