
Ein Buch über das Lesen. Eine Ansammlung von Texten über die Liebe zum Buch. Literatur ist Inhalt unseres Lebens. Romane können eine Flucht aus der Realität anbieten, aber auch genau diese, die Wirklichkeit, besser verständlich machen. Mit Schriftstücken können wir gedanklich die Welt bereisen und sie uns ein klein wenig näher bringen. Seitdem Momo eine Stundenblume erhalten hat und Kassiopeia Momo verlässt, um sie zu finden, reiten wir doch alle auf Fuchur durch das Reich Phantásiens und erleben unsere intimen Glücksmomente.
Frank Berzbach ist Sammler, Vielleser und ein Autor, der zu begeistern versteht. Sein Buch mit zwei Titeln, „Die Kunst zu lesen“ und „Wir sehen die Welt, ihre Kunstschaffenden und ihre Schönheit. Sich ihr hinzugeben bedeutet, sie zu lesen“, trägt den Übertitel: „Ein Literaturverführer“. So ist das Buch auch zu lesen, als ein Verführer, und man stöbert mit Frank Berzbach durch seine Buch- und Plattensammlung und erinnert sich und notiert eigene Lücken. Die beiden Titel ergeben sich durch die großartige Gestaltung des Buches. Der transparente Schutzumschlag bedeckt den langen Titel und es ergibt sich durch Streichungen im Layout der kürze Titel: „Die Kunst zu lesen“. Das Buch ist illustriert von Ada Romanova.

Ist lesen eine Kunst? Das Konsumieren fällt leichter als das Erschaffen von Weltliteratur. Doch ist es, indem man sich der Literatur widmet, eine ganz persönliche Zuwendung und es entsteht etwas Eigenes. Somit wird die Kunst zur Kunst. Das Lesen und die Welt der Bücher können die Welt verändern. Zumindest den individuellen Blick auf und in diese. Wer liest, sieht und erlebt mehr. Wer Bücher über Kunst oder Musik liest erlebt diese intensiver. Dies lässt sich auf alles anwenden. Literatur kann uns zu leidenschaftlichen Menschen machen. Bücher machen die Welt erfahrbarer und erlebbarer. Dies zeigt Frank Berzbach uns in jedem Kapitel, das er dem entsprechenden Personenkreis seines Umfeldes gewidmet hat. Jedes Kapitel ist somit ein Schreiben, wenn nicht sogar ein Brief an die Menschen, die wiederum Frank Berzbach Anstoß gaben, etwas zu lesen oder die entsprechende Musik zum Buch auszuwählen. Briefe sind ebenfalls fixierte Gefühls- oder Wissensmomente, die einem Drang nachgeben, sich mitzuteilen. Somit sind diese bereits auch schon Fragmente der Literatur. Wenn man diesen Literaturverführer liest, folgt man den klugen Gedanken des Autors über sein Bücherregal. Dabei ertappt man sich immer wieder, dass man sich mit dem Autor freut, weil man gleiches denkt oder fühlt. Buchmenschen werden bei der Lektüre in Frank Berzbach einen Seelenbruder finden. Das Buch bietet ferner viele Anregungen und Hinweise, so dass man dieses Werk über die Literatur einfach lieben muss. Es kann ein Vademecum für jeden Buchmenschen werden.
Ein Buch, das sich liest wie ein Gespräch mit einem guten Freund. Man hört gemeinsam gute Musik, trinkt eventuell einen feinen Wein und redet über Bücher. Dabei ist es ein Gespräch unter Freunden und fern von Bildungsprahlerei. Das hat Frank Berzbach nicht nötig, sondern er zeigt eher wie faszinierend, magisch und wichtig die kunstvolle Literatur ist. Jedes Buch hat die Chance, Leben zu verändern, wenn wir uns den Zeilen gegenüber öffnen. Dies sollte man einfach tun und unbedingt „Die Kunst zu lesen“ lesen. Ich verspreche, es werden erlesene Stunden!
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