
Martin Lätzel, u.a. Direktor der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek, hat ein Buch geschrieben, das sich mit einem Schneider beschäftigt, der Revolution machte und zur Legende wurde. Bruno Topff wurde in Potsdam geboren. Sein Vater, Arved Topff, war als Baumeister mehr oder weniger erfolgreich und erhoffte sich für seinen Sohn eine gesicherte Zukunft und meldete ihn zur Schneiderlehre an. Denn Kleidung benötigen die Menschen in guten Momenten, Ausbesserungsarbeiten in schlechten Zeiten. Bruno Topff wurde Oberschneidergast, wie man damals einen Matrosen bezeichnete, der für die Schneiderwerkstatt innerhalb der Marine zuständig war. Sein Einsatzgebiet war die Insel Alsen. Alsen ist eine Insel im Süden Dänemarks, die zum Herzogtum Schleswig gehörte und später zu Preußen. Bis heute ist sie Teil des Dänischen Königreiches und heißt eigentlich Als.
1918 in Kiel meutern die Matrosen und ihr Protest erreicht die abgelegene Marinekaserne Sonderburg. Bruno Topff ist schwer lungenkrank und liegt in einem Lazarett, als ihn die Nachricht des Aufstandes erreicht. Der Legende nach sprang er aus dem Fenster und setzte sich für eine friedliche Revolution ein. Vieles ist überliefert und einiges bleibt eine Sage. Dem gesellschaftlichen Gedächtnis entnommen soll Bruno Topff die „Republik Alsen“ ausgerufen und sich selbst als deren Präsident tituliert haben.
Martin Lätzel vermischt nun historische Fakten und die Legenden. Er vermengt diese literarisch zu einem Spiel aus Sachbuch und Roman. Mit viel Wissen, Hingabe und Humor erzählt er die Geschichte eines Schneiders der eine friedliche Revolution machte.
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