„Arthur eiferte ostwärts, gerüstet
Zum Waffengang in den wilden Landen,
mit Macht übers Meer in den Marken der Sachsen,
das römische Reich vor Zerrüttung zu schützen.“
J.R.R. Tolkien, wohl der wichtigste Autor der phantastischen Literatur hat sich dem großen Sagenstoff rund um die Legende König Arthur zugewendet.
Während Tolkien bereits am „Hobbit“ schrieb und ihm die Ideen zum großen Ringekrieg fesselten, hat er auch an diesem Werk gearbeitet. Neben der Edda und dem Nibelungenlied ist wohl die Arthursage die wichtigste Quelle vieler Fantasyliteraturen.
Dies erahnt man auch beim Lesen des umfangreichen Werkes Tolkiens. Der große und bekannteste Zauberer Merlin war bestimmt die Vorlage für Tolkiens Magier Gandalf. Die Númenor aus „Herr der Ringe“ und dem „Silmarillion“, die von einer einsamen, sagenumwobenen Insel kommen sollen, erinnern an die Legende von Avalon, wenn nicht sogar an Atlantis.
Dass Tolkien Welten erschaffen und diese sprachlich sowie literarisch beseelen konnte, hat er stets beweisen können. Das Spiel mit der Sprache und die Lust an Formulierungen zeigen sich in „König Arthurs Untergang“ besonders, denn es ist ein wunderbares Poem.
Lyrik ist dank der diesjährigen Preisverleihung der Leipziger Buchmesse auch wieder populär und wird vielen Lesern wieder zugänglicher. Das Gedicht: „König Arthurs Untergang“ ist im Stabreim verfasst und in fünf Abschnitte untergliedert. Erzählt wird wie Arthur sich zum Waffengang ostwärts in ferne Länder begibt. Während er außer Landes kämpft, verliebt sich Lancelot in seine Frau Guinever und schafft damit einen dramatischen Konflikt. Der Untergang beginnt als Mordred die Macht an sich reißen möchte und dadurch die Handlung dem bekannten Abgrund entgegen treibt…
Diesen Schatz hat mal wieder Tolkiens Sohn, Christopher Tolkien, gehoben. Er hat sich nach dem Tod seines Vaters ganz der Herausgabe der bisher unveröffentlichten Werke von J.R.R. Tolkien gewidmet.
Das Gedicht, das in diesem Buch auch zweisprachig vorliegt, d.h. in einer guten deutschen Übersetzung neben dem englischen Original, nimmt fast schon den kleinsten Teil des vorliegenden Buches ein. Denn wenn man Lust auf die Werke von Tolkien und die ganze Sagenwelt hat, kann man sich länger mit den ganzen Anhängen beschäftigen. Tolkien war auch ein herausragender Erforscher der Literatur und Sprachen des Mittelalters.
Mir hat es viel Spaß gemacht mich mal wieder mit der Sagenwelt rund um König Arthur, d.h. auf Deutsch und Französisch Artus, zu beschäftigen. Seit dem ich als Jugendlicher die schöne Nacherzählung der Sage von Rosemary Sutcliff „König Artus und die Abenteuer der Ritter von der Tafelrunde“ gelesen hatte, war ich schon immer ein Freund dieser Legende. Der Film „Excalibur“ aus den 80ern hatte mich damals auch in seinen Bann gezogen…
„Anal nathrakh, urthvas bethad, dokhjel djenve“ Merlins Zauberspruch aus „Excalibur“
Diese kleine, feine Entdeckung, für manche wohl auch eine Sensation aus dem Nachlass von Tolkien, ist für alle Tolkien Leser und Lyrikliebhaber ein schöner Lesespaß.
Tolle Besprechung! Hab Tolkien gleich Anna weiterempfohlen!
Danke und liebe Grüße, Hauke