Jocelyne Saucier: „Ein Leben mehr“

Insel Verlag Leben mehr

Ein Buch über die Menschlichkeit, Natur und Freiheit. Ein beseelter Roman über den Wunsch eines natürlichen und selbstbestimmten Lebens.

„Man ist frei, wenn man sich aussuchen kann, wie man lebt“
„Und wie man stirbt.“

Es sind drei alte Männer, Tom, Charlie und Theodore, die sich in die nordkanadischen Wälder zurückgezogen haben. Drei Männer, die die Freiheit lieben und ihren Lebensabend selbstbestimmt verbringen wollen. Alle haben eine kleine Dose mit Gift für den Moment, wenn ein eigenständiges Überleben in der Wildnis nicht mehr möglich sein sollte.
Ihre Hütten stehen für sich, jeweils in einer Lichtung, aber nur wenige Gehminuten voneinander entfernt, damit sie sich stets schnell aufsuchen können. Die Dinge, die sie nicht in der Natur finden, werden ihnen von Bruno, einem jungen Mann aus dem Dorf gebracht. Ihren Lebensunterhalt finanzieren sie sich durch ihre Hanfplantage, von deren Ernte sie sich ab und zu auch selbst gerne etwas gönnen.

Die gemächliche Einsiedelei, die die Männer mit jagen, angeln und Whiskey-geschwängerten Gesprächen füllen, wird eines Tages unterbrochen und viel komplizierter als erahnt.
Aber wiedermal ist es die Liebe, die das Leben sucht und bereichert.
Als eines Tages eine namenlose Fotografin Charlies Lichtung betritt wird das Männerdasein durcheinandergewürfelt. Sie sucht nach den letzten Überlebenden der großen Brände und möchte einen gewissen Boychuck ausfindig machen. Tad, Ed oder Theodore Boychuck geistert durch alle Geschichten, die sich die Überlebenden erzählen. Er ist eine Legende, denn er hat die Brände als Kind überlebt und pilgerte damals alleine und verstört durch die betroffenen Länder. Dabei ist ihm seine große Liebe begegnet. Gleich doppelt, denn es sind Zwillinge, die sich damals mit einem Floß zu retten versuchten.

Jahre später lebt er nun mit Tom und Charlie im Wald. Doch als die Fotografin eintrifft, schweigt er für immer, denn er ist vor wenigen Tagen an Altersschwäche verstorben. Er, der Schweigsame, hatte immer gemalt und in seinen Bildern seine Geschichte erzählt. Doch erkennt dies erst eine weitere Frau, die in diese Einsamkeit eintritt. Marie-Desneige, eine zierliche, eigensinnige Dame, die im hohen Alter einem psychiatrischen Heim mit Hilfe ihres Verwandten, Bruno, entkommen konnte. Die Fotografin und die mystische alte Dame bleiben und alle Beteiligten finden neben ihren bisherigen Leben, ein Leben mehr…

Ein wundervoller Roman über Liebe, Getriebenheit, Schmerz, Wildnis und Erlösung durch die Kunst. Eine Geschichte voller Leben, die lange im Leser nachklingt. Dies ist der vierte Roman von Jocelyne Saucier, aber der erste, der ins Deutsche übersetzt wurde. Ein internationaler Erfolg, der bereits verfilmt wird. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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7 Kommentare

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7 Antworten zu “Jocelyne Saucier: „Ein Leben mehr“

  1. wow, was für ein Cover! Schon alleine das hat mich in den Bann gezogen. Kommt unbedingt auf meine Wunschliste! 🙂 Danke für die Empfehlung

  2. Ich freue mich schon sehr auf die Lektüre und bin sehr gespannt. Ja, auch mir gefällt das Cover. Es ist ein richtiger Hingucker. Und ich mag es sehr, wenn Bücher mich in die Einsamkeit und in die weite Natur bringen.

  3. Pingback: Jocelyne Saucier. Ein Leben mehr | masuko13

  4. Die uneingeschränkte Leseempfehlung nehme ich gerne an.

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