Ein Buch, mit dem man bereits beim Lesen die Hektik ablegt und sich in der Zeit verliert, um gänzlich auf dem Land zu stranden. Ein Buch, in das man eintaucht und innerhalb der Jahreswechsel fast schon neidisch auf das Leben auf dem Lande schaut. Eine Frau, die alleine ihre Farm, d.h. ihre Bienenzucht betreibt und in völligem Einklang mit sich, der Natur und allem, was auf ihrem Land stoffwechselt, lebt.
Sue Hubbell, Tochter eines Botanikers, entscheidet sich mit ihrem Mann für ein Leben auf dem Land. Als Flucht vor der Konsumgesellschaft und dem alltäglichen Dasein in den Städten. Inspiriert durch Thoreau sucht sie mit ihrem Ehemann einen für sie geeigneten Ort zum Verweilen. Zwischen einem Nationalpark und einem Fluss finden sie eine Farm in den Ozark Mountains im Südosten Missouris. Aus Mangel an Wissen und zu großem Respekt vor einem Landwirtschaftsbetrieb gründen sie eine Bienenzucht. Sue Hubbell ist mit viel Wissen über die Fauna und Flora ausgestattet. Sie geht mit jedem Lebewesen, ob Pflanze oder Tier, mit viel Liebe und Respekt um. Ihr Mann hat sie mittlerweile verlassen und wir können ihr anhand ihres Abenteuers in der Folge der Jahreszeiten folgen. Ihr Universum ist voller Leben. Überall beobachtet sie voller Respekt und Hingabe die Pflanzen, Insekten, Spinnen, Schlangen, Vögel und Säugetiere.
Ihre Bienenstöcke stehen im Vordergrund. Alleine zwanzig hat sie auf ihrer Farm stehen. In den Ländereien der Umgebung hat sie viele weitere aufstellen dürfen. Sie nimmt den Bienen lediglich ihre Überproduktion ab, damit die fleißigen Bienen selbst von ihrem Tagwerk leben können. Sie lebt von den Bienen und versteht es, uns, den Leser, für diese Insektenstaaten zu begeistern. Die Suche nach Nektar, das Leben im Stock, die Organisation des Volks und das Leben der Königin. In der Wildnis ist Harmonie, die voller Geheimnisse und Wunder steckt.
Sue Hubbell lernt auf ihrem Land, einem ehemaligen Indianergebiet, das lange von Menschen unbewohnt war, dass jegliches Leben seinen individuellen Regeln, Trieben und Gesetzen folgt. Es gibt keinen echten Besitz und es gibt nichts Beständiges. Der Mensch ist ein Teil der Natur und hat dieses nur aus seinem Bewusstsein verdrängt oder sich aus der Natürlichkeit erhoben. Ein einzelner Mensch verändert etwas in der Natur und wird damit Teil des natürlichen Kreislaufs. Das Leben, der Mensch und wohl alles, was lebt, ist noch nicht fertig und die biologischen Rätsel bleiben verwirrend und oft ungelöst.
Beim Lesen habe ich mich an eigene Erlebnisse mit unserem Familien-Beagle und zornigen Bienen erinnert. Aber auch mich noch mehr bestärkt, alles genau zu beobachten und anzusehen, denn die Schönheit in der Natur ist in jedem kleinen und großen Leben zu finden.
Wir als Leser dürfen am Zauber der Natur teilhaben und erfahren viel. Ein Buch, das mich in meiner Liebe zur Natur bestärkt hat. Ein schönes Buch zum erlesenen Ausstieg…
„Fremd in mir, was hier wohnt
Tränen fließen vor Dankbarkeit und Demut“
Unbekannter Japanischer Autor ( S. 31)
Danke für die ansprechende Besprechung, lieber Hauke.
Dieses Buch habe ich wohl irgendwie übersehen, überblättert, verpaßt …
Ich habe ja gerade eine Insektenbuchphase und habe den Roman „Die Bienen“ von Laline Paull und das erzählende Sachbuch „Der Regenwurm ist immer der Gärtner“ von Amy Stewart mit lebhaftem Interesse verschlungen (die Rezensionen erscheinen im Mai)… da paßt das „Leben auf dem Land“ fügsam in die Lektürereihe.
Herzliche, nachtaktive Grüße von Ulrike 🙂
Liebe Ulrike,
dann wünsche ich erlesene Stunden und freue mich auf Deine Besprechungen im Mai.
Herzliche Grüße, Hauke
Lieber Hauke,
cih glaube zu meinem Buch-Kauf-Stopp muss ich noch ein Rezi-Lese-Stopp bei dir hinzufügen. Schon wieder ein Buch für die WuLi 🙂
Viele Lesegrüße, Heike
Liebe Heike,
Es gilt ab sofort nur ein Stopp, in Ordnung?! Das Stopp aller Vorsätze und selbst aufgelegter Beschränkungen 😉
Also schön weiterlesen und Spaß haben! Liebe Grüße, Hauke
Lieber Hauke, dieses Stopp gefällt mir….alle anderen werden ohnehin durch Schlupflöcher durchbrochen 😉
Liebe Lesegrüße, Heike
Ich habe die Lektüre noch vor mir und freue mich jetzt um so mehr darauf 😉
Dann wünsche ich erlesene Stunden auf dem Land! 😉
Herzliche Grüße, Hauke
Hallo Hauke,
Sue Hubbell ist Bibliothekarin, keine Biologin und sie wurde nicht durch Thoreau inspiriert, sondern durch den Arbeitsfrust ihres Mannes.
Deine Besprechung ist mir zu verklärt, Sue Hubbell ist alles, aber keine
verklärte Esoterikerin, sondern eine handfeste Naturfreundin.
Grüße, Nina
Hallo Nina,
hast Du das Buch gelesen? Wo schreibe ich denn über „verklärte“ Esoterik? Aber danke für Deine Meinung!
Herzliche Grüße, Hauke
Hallo Hauke,
„In der Wildnis ist Harmonie, die voller Geheimnisse und Wunder Steckt“
…..na ja.
Klar habe ich das Buch gelesen und ich finde es ist ein großartiges Buch,
da sind wir uns wohl einig.
Viele Grüße von einer Kollegin, Nina
Hallo Nina,
Danke für Deine Rückmeldung. Aber auch von mir ein zartes „na ja“ … 😉
Viele liebe Grüße aus Kiel, Hauke
Hallo Hauke,
habe überhaupt nicht begriffen auf welcher Seite ich da gelandet bin.
Normalerweise greife ich mutige, selbstständige Buchhändler und Kollegen nicht an. Entschuldige!
Euch weiterhin viel Glück und Umsätze die Euer Leben sichern.
Viele liebe Grüße aus dem Rheinland, Nina
Liebe Nina,
alles Gut! Du brauchst Dich doch nicht zu entschuldigen! Warum auch?! Jeder Leser empfindet und versteht ein Buch doch anders. Ich habe mich durch Deinen Kommentar erneut zu den von mir markierten Textstellen begeben und stehe zu dem, was ich über das Buch geschrieben habe, denn so habe ich es beim Lesen empfunden. Es ist ja auch mein, individueller Leseeindruck, der sich mit anderen bestimmt und unbedingt auch unterscheiden wird.
Ich danke Dir und sende herzliche Grüße aus Kiel, Hauke