
Nach „Kronsnest“ ist „Habichtland“ die gelungene Fortführung des ländlichen Lebens der 1920er Jahre in Schleswig-Holstein. Erneut wird das Politische privat.
Fast schon sinnlich und greifbar wird in dem Romanzyklus der bäuerliche Alltag beschrieben. Man meint stets, die Räumlichkeiten und die Tiere förmlich riechen zu können.
In „Habichtland“ breitet sich die Beklemmung der damaligen Zeit aus. Man erfühlt förmlich die politische Enge und den unerträglichen Druck, der auf der Hauptfigur Hannes lastet. Die anfängliche Angst, in der Dorfgemeinschaft etwas Falsches zu sagen oder aus der Sicht der strengen Beobachter fälschlich zu handeln, wird durch die sprachlich eingefangene Stimmung erfahrbar.
Die innere Beklemmung, die ein Handeln fordert, steht in „Habichtland“ im Vordergrund.
Florian Knöppler hat ein feines Gespür für die Charaktere, deren Dialoge, die Landschaften und die persönliche Auswirkung der anfänglichen Dunkelheit, die sich damals über das Landleben ausbreitete. Eine Dunkelheit, die als Schrecken über ganz Europa herzog.
Florian Knöppler versteht es, durch seine Sprache und die erzeugten Bilder ein großes Gesellschaftsgemälde zu fertigen.
Danke für mein Zitat auf dem Buchumschlag


Der Romanzyklus beginnt mit „Kronsnest“. Kronsnest ist ein Dorf in der Elbmarsch. Hier lebt man hauptsächlich von der Landwirtschaft. Die Großbauern verstehen es teilweise, die um sich greifende Armut auszunutzen und ihre Ländereien zu vergrößern. Die alltäglichen Sorgen der kleineren Höfe und deren Bauern, die um ihre nackte Existenz kämpfen, greifen um sich. Auch der Hof von Hannes Eltern ist betroffen.
Hannes muss lernen, sich abzugrenzen. Auch im Dorfleben, denn hier macht sich auch ein neuer politischer Wind breit. Der Nationalsozialismus wuchert bereits in diesem Umfeld. Die inneren und politischen Spannungen nagen an Hannes Seele. Besonders aber seine Gefühle zu der geheimnisvollen Mara, deren Liebe er für sich gewinnen möchte. – Mehr hier im Leseschatz
Siehe Florian Knöppler zu Gast auf Leseschatz-TV
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