Dies ist die Geschichte von Amed, Aziz und Sony und ist meine absolute Leseempfehlung.
Ein Buch, das sehr emotional die Geschichte einer Familie im Krieg erzählt. Der Handlungsort bleibt unbenannt, denn der Roman könnte in vielen Gegenden dieser Welt spielen. Eine hochaktuelle, dramatische Geschichte, die mit einer klaren, poetischen und emotionalen Sprache den Leser berührt. Ein packendes Werk über Bruderliebe, Manipulation und Moral. Ein eindrucksvoller Roman gegen Krieg, Gewalt und Terrorismus.
Als die Großeltern der Zwillingsbrüder Amed und Aziz durch eine Bombe ums Leben kommen, spüren die Jungs, dass sich ihr Leben verändert hat. Ihre Kindheit hat ein abruptes Ende gefunden. Ihr Vater, der die Orangenplantage seines Vaters auf trostlosem Boden erfolgreich bewirtschaftet, wird von einem rebellischen Anführer vor eine grausame Wahl gestellt.
Die Jungs hatten zu sorgloseren Zeiten beim Drachensteigen einen Pfad über die Berge gefunden. Einen Weg auf die andere Seite, von der angeblich jene Bombe kam, die ihre Großeltern ermordete.
Es wird ein Vergeltungsschlag auf ein feindliches Militärlager auf der anderen Seite geplant. Einer der Brüder soll mit einem Sprengstoffgürtel diesen geheimen Weg über die Berge nehmen.
Zahed, ihr Vater, wird vor die Entscheidung gestellt, denn einer der Brüder soll zum Märtyrer werden. Da Aziz unheilbar krank ist wäre dies für Zahed eine Sünde und aus religiösen Gründen will er den krebskranken Sohn nicht opfern, auch wenn dies heißt, dass die Familie beide Söhne verlieren würde. Jeder aus der Familie hat seine Geheimnisse und eigenen Bewegründe. Die Mutter spricht sich heimlich mit Amed ab, denn sie möchte das Aziz und Amed die Rollen tauchen. Sie sollen den Vater als Zwillinge täuschen, damit Aziz anstelle Amed geht. Amed, der Angst hat und Aziz, der einem langsamen, leidvollen Tod aus Krankheitsgründen entgehen soll.
Als der Anschlag gelingt, wird deutlich, dass alle getäuscht worden sind. Es kamen Kinder und Schüler um…
Amed, der Jahre später in Amerika lebt, verarbeitet seinen Schmerz auf der Bühne und erzählt im Namen seines Bruders ihre Geschichte aus der Sicht der Rolle „Sony“.
„Und meine Tränen lassen mein Gesicht zerfließen. Aber wie du bemerkst, ist meine Stimme ruhig. Ja, sie ist sogar friedlich. Ich spreche zu dir, und in meinem Mund ist Frieden. Ich spreche zu dir, und in meinen Worten, in meinen Sätzen ist Frieden.“
Ein Antikriegsroman, der erschüttert und den Leser mit einer klaren, emotionalen Wucht fesselt. Ein Text der lange lebendig bleibt und unbedingt lesenswert ist.
Dieser Leseschatz sollte eigentlich Pflichtlektüre werden, jedenfalls ist der Roman bereits in Kanada Schullektüre. Ein Plädoyer gegen den Krieg und für den Frieden.