
In diesem Spannungsroman, der eher eine Gesellschaftsstudie ist, läuft man mit dem Protagonisten in die Dunkelheit, in die schmutzigen Machenschaften der Gesellschaft. Wie Hyänen, die ihren tierischen Trieben in der Großstadt freien Lauf lassen. Ein rasanter Roman, der kurzweilig die Gesellschaft am Beispiel Berlins mit seinen schaurigen Schattenseiten darstellt. Ein typischer Großstadt-Noir-Roman vom preisgekrönten Krimiautor Johannes Groschupf. Teilweise überspitzt und die eigentliche Tätersuche für den Lesenden klärt sich bereits am Anfang. Darum geht es im Buch auch nicht. Das Buch ist pure Unterhaltung mit dunklem Gesellschafts-Thrill.
Es beginnt mit einem Brandanschlag auf einen Bulli, in dem ein ehemaliger Fernfahrer wohnt. Er ist obdachlos, weil er seine Arbeit durch einen tödlichen Unfall verloren hat. In Berlin geht ein Feuerteufel um, der seine Lust auf diese perfide Weise befriedigt. Um diese Geschehnisse lauern Charaktere, die wie Hyänen durch die dunklen Orte streifen. Eine Polizistin, die aus disziplinären Gründen zum Dezernat für Branddelikte versetzt wurde. Eine Journalistin, die eine besondere Gabe hat und von ihrem Mann geschlagen wird. Ein Auszubildender bei der Post, der in einer sektenartigen Gemeinschaft lebt und verliebt ist in eine Frau, die innerhalb dieser Sekte missbraucht wird.
Die Spannung entsteht durch Charaktere und nicht durch die Tätersuche. Berlin als Großstadtmetapher, in der ein hochexplosives Gesellschaftsgemisch angezündet wird. Schlicht, aber nicht simpel, sondern ergreifend erzählt. Ein Roman, der ziemlich schnell die Charaktere lebendig werden lässt und das ganze Setting zum Brodeln bringt. Ein heißer, dunkler Tipp.
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